Die US-Notenbank Federal Reserve hat jüngst einen vorsichtigen, datengestützten Ansatz in ihrer Geldpolitik signalisiert und ihren Leitzins zum fünften Mal in Folge in diesem Jahr bei rund 4,3 % belassen. Diese Entscheidung erfolgt inmitten anhaltender Inflationssorgen und eines robusten Arbeitsmarktes, ungeachtet wiederholter Forderungen von Präsident Donald Trump nach Zinssenkungen. Fed-Chef Jerome Powell deutete an, dass die vollständigen wirtschaftlichen Auswirkungen der jüngsten Zölle auf die Inflation noch unsicher sind, was eine längere Bewertungsphase vor möglichen Anpassungen der Kreditkosten nahelegt.
Die jüngste Entscheidung der Zentralbank unterstreicht einen abgewogenen Kurs, der die Notwendigkeit umfassender Daten betont, um festzustellen, ob Zölle vorübergehende Preisanstiege oder einen dauerhafteren Inflationstrend auslösen werden. Powell hob hervor, dass das Verständnis der präzisen wirtschaftlichen Implikationen dieser Handelspolitiken ein schrittweiser Prozess sein wird. Diese Haltung reduzierte die Markterwartungen für eine Zinssenkung im September merklich, wobei die Futures-Preise nach der Ankündigung der Fed einen erheblichen Rückgang der wahrgenommenen Wahrscheinlichkeit anzeigten.
- Die Fed hielt ihren Leitzins zum fünften Mal in Folge bei rund 4,3 %.
- Die Entscheidung basiert auf anhaltenden Inflationsbedenken und einem robusten Arbeitsmarkt.
- Die Gouverneure Christopher Waller und Michelle Bowman stimmten als Erste seit über drei Jahrzehnten für Zinssenkungen.
- Fed-Chef Powell betonte die Unsicherheit der Auswirkungen von Zöllen auf die Inflation.
- Die Markterwartungen für eine Zinssenkung im September wurden nach der Ankündigung der Fed deutlich reduziert.
- Ökonomen erwarten vorübergehende Zöllinflation und eine mögliche Zinssenkung frühestens im Dezember.
Interne Meinungsverschiedenheiten bei der Fed
Eine bemerkenswerte Entwicklung innerhalb des Gouverneursrats der Federal Reserve war das Auftreten von Widerspruch. Die Gouverneure Christopher Waller und Michelle Bowman stimmten für eine Senkung der Kreditkosten, was das erste Mal seit über drei Jahrzehnten ist, dass zwei der sieben in Washington ansässigen Gouverneure gleichzeitig abweichende Meinungen äußerten. Diese interne Meinungsverschiedenheit verdeutlicht unterschiedliche Interpretationen der aktuellen Wirtschaftsbedingungen und zukünftiger politischer Notwendigkeiten. Während die Mehrheit von neun Amtsträgern, einschließlich des Vorsitzenden Powell, die Zinsen unverändert ließ, könnten die abweichenden Stimmen unterschiedliche Ansichten über die Dringlichkeit geldpolitischer Lockerungen widerspiegeln und möglicherweise interne Positionskämpfe für zukünftige Führungsrollen signalisieren.
Präsident Trump hat die Fed wiederholt unter Druck gesetzt, die Zinsen zu senken, da er dies für das weitere Wirtschaftswachstum als unerlässlich ansieht. Das Mandat der Fed umfasst jedoch die Vereinbarung von Preisstabilität mit maximaler Beschäftigung, was in einer starken Wirtschaft oft höhere Zinsen erfordert, um Inflationsrisiken zu mindern. Große US-Aktienindizes reagierten auf Powells Kommentare mit Kursverlusten, was die Enttäuschung des Marktes über die verringerten Aussichten auf eine baldige Zinssenkung widerspiegelt.
Wirtschaftliche Lage und Zukunftsaussichten
Trotz des Drucks erkennt der vorherrschende Rahmen der Fed an, dass die Inflation weiterhin über ihrem 2 %-Ziel liegt, während der Arbeitsmarkt weitgehend robust bleibt. Die bevorstehende Veröffentlichung des von der Fed bevorzugten Inflationsindikators der Regierung wird voraussichtlich einen Anstieg der Kernpreise, ohne Energie und Nahrungsmittel, um 2,7 % im Jahresvergleich zeigen. Ökonomen wie Gus Faucher von PNC Financial prognostizieren, dass Zölle nur eine vorübergehende Inflation verursachen werden, wobei Klarheit gegen Jahresende erwartet wird, was darauf hindeutet, dass eine potenzielle Zinssenkung möglicherweise erst im Dezember erfolgen könnte.
Jüngste Wirtschaftsdaten zeigten eine gesunde annualisierte Wachstumsrate von 3 % im zweiten Quartal, obwohl dies auf einen Rückgang von 0,5 % im ersten Quartal folgte, was eine durchschnittliche Wachstumsrate von etwa 1,2 % für das erste Halbjahr ergab. Die Abweichler, insbesondere Gouverneur Waller, haben andere Begründungen für Zinssenkungen dargelegt als das Weiße Haus. Sie nennen Bedenken hinsichtlich einer potenziellen Verlangsamung des Wachstums und der Neueinstellungen, die eine präventive geldpolitische Lockerung erforderlich machen könnten, um einen Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verhindern. Diese nuancierte Perspektive innerhalb des 19-köpfigen Zinsausschusses der Fed, in dem nur 12 Mitglieder stimmberechtigt sind, weist auf ein Spektrum von Ansichten über das angemessene Tempo und den Zeitpunkt von Zinsanpassungen hin. Die vierteljährlichen Prognosen des Ausschusses vom Juni hatten zuvor zwei Zinssenkungen bis zum Jahresende angedeutet, wobei noch drei geldpolitische Sitzungen im September, Oktober und Dezember ausstehen.
Letztlich beeinflussen die Zinsentscheidungen der Fed die breiteren Kreditkosten in der gesamten Wirtschaft erheblich und wirken sich auf alles aus, von Hypotheken über Autokredite bis hin zu Kreditkarten. Die derzeitige Haltung spiegelt eine vorsichtige Navigation durch komplexe Wirtschaftssignale wider, die darauf abzielt, die Stabilität inmitten sich entwickelnder nationaler und globaler Belastungen zu wahren.

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