Die kürzliche formelle Senkung der US-Zölle auf europäische Autoimporte signalisiert eine deutliche Deeskalation der transatlantischen Handelsspannungen. Diese Entwicklung dürfte dem europäischen Sektor, der mit globalen wirtschaftlichen Gegenwinden kämpft, dringend benötigte Erleichterung verschaffen. Das US Federal Register bestätigte eine Senkung der Zölle von 27,5 % auf 15 %, rückwirkend ab dem 1. August, im Einklang mit den Verpflichtungen aus einem Handelsabkommen zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten vom Juli. Diese Anpassung, die nach einer Videokonferenz zwischen dem EU-Handelskommissar Maroš Šefčovič und seinem US-Amtskollegen Jamieson Greer detailliert wurde, umfasst auch Ausnahmen für eine Reihe weiterer wichtiger Güter, darunter Flugzeuge, Pharmazeutika, Chemikalien und bestimmte natürliche Ressourcen.
Diese Zölländerung markiert einen entscheidenden Moment im anhaltenden Dialog zwischen den beiden Wirtschaftsblöcken und zielt darauf ab, ein stabileres und vorhersehbareres Handelsumfeld zu fördern. Das Abkommen erlaubt Washington, einen 15%igen Zollsatz auf bestimmte EU-Waren zu erheben, ein Rahmen, von dem nun die kritische Automobilindustrie profitiert. Die rückwirkende Anwendung dieser reduzierten Sätze unterstreicht die Verpflichtung zur zeitnahen Umsetzung und zielt darauf ab, die unmittelbaren finanziellen Auswirkungen auf Hersteller und Importeure zu mildern.
Die Beilegung der Zölle auf Kraftfahrzeuge bedeutet jedoch kein Ende der Handelsverhandlungen. Ein wesentlicher Streitpunkt bleiben die derzeitigen erheblichen Zölle von 50 % auf europäische Stahl- und Aluminiumprodukte. Diese Situation ist besonders herausfordernd für diese Sektoren, die bereits mit den nachteiligen Auswirkungen der Überkapazitäten aus asiatischen Märkten zu kämpfen haben. Der Geltungsbereich dieser Zölle wurde im August weiter ausgedehnt und umfasst zusätzliche 407 Produktkategorien, die Stahl und Aluminium beinhalten.
Die Bewältigung der Komplexität des Stahl- und Aluminiumhandels steht nun im Mittelpunkt der Bemühungen sowohl der EU als auch der USA. Beide Parteien haben sich verpflichtet, Gespräche über Zollkontingente zu führen, einen Mechanismus zur Steuerung der Importmengen, und gemeinsame Strategien zur Bekämpfung des Problems der globalen Überkapazitäten zu prüfen. Ziel ist es, ihre jeweiligen heimischen Märkte zu schützen und gleichzeitig robuste und zuverlässige Lieferketten zwischen der EU und den USA zu gewährleisten. Wie der EU-Handelskommissar Šefčovič angedeutet hat, ist die unmittelbare Priorität die Einleitung einer strategischen Zusammenarbeit im Stahlhandel, was den Beginn dessen signalisiert, was als ein komplexer, aber entscheidender Verhandlungszyklus erwartet wird.
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2025-09-26 08:07
Lesezeit: 4 Min
US senkt Autozölle: Entspannung im Handelsstreit mit EU
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