Autokredite werden teurer: Darlehensnehmer unter Druck

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By Tom Richter

Die Landschaft des Konsumkredits hat eine bedeutende Transformation durchlaufen, wobei Autokredite von einer historisch stabilen Anlageklasse zu einer Klasse mit erheblichem Risiko geworden sind. In den letzten fünfzehn Jahren sind die Zahlungsausfallraten bei Autokrediten um über 50 % gestiegen, ein Trend, der direkt auf steigende Fahrzeugpreise und ein Umfeld steigender Zinssätze zurückzuführen ist. Diese Dynamik übt einen beispiellosen Druck auf Verbraucher aller wirtschaftlichen Schichten aus und stellt die lang gehegte Annahme in Frage, dass Fahrzeugzahlungsverpflichtungen Vorrang vor anderen finanziellen Verpflichtungen hatten.

Der Erschwinglichkeitsdruck

VantageScore, ein führendes Unternehmen für Kreditbewertung, hebt hervor, dass die monatlichen Autozahlungen inzwischen relativ schneller steigen als die Hypothekenzahlungen. Rikard Bandebo, Chefökonom bei VantageScore, verzeichnet einen dramatischen Anstieg sowohl des Kaufpreises von Fahrzeugen als auch der damit verbundenen Besitzkosten, ein Trend, der sich in den letzten fünf Jahren deutlich beschleunigt hat. Forschungsergebnisse von Cox Automotive deuten darauf hin, dass die Preise für Neuwagen seit 2019 um mehr als 25 % gestiegen sind und den Durchschnitt auf über 50.000 US-Dollar treiben. Verschärft wird dieses Problem durch Berichte der Automobilforschungsfirma Edmunds.com, wonach die durchschnittliche monatliche Zahlung für ein Neufahrzeug im dritten Quartal 767 US-Dollar erreichte, wobei einer von fünf Kreditnehmern über 1.000 US-Dollar pro Monat ausgibt. Gepaart mit Zinssätzen für Neuwagenkredite, die jetzt über 9 % liegen, entsteht eine schwere Krise der Erschwinglichkeit von Autos.

Ein doppeltes Problem für Kreditnehmer

Die steigenden Fahrzeugkosten in Kombination mit höheren Finanzierungskosten stellen eine erhebliche finanzielle Belastung für die Verbraucher dar. Diese Herausforderung ist nicht auf eine einzelne Einkommensklasse beschränkt. Tatsächlich zeigt die VantageScore-Studie, dass Prime- und Near-Prime-Kreditnehmer, die in der Regel über eine starke Kredithistorie verfügen, jetzt mit einer schnelleren Rate bei Autozahlungen in Verzug geraten als Subprime-Verbraucher. Dieser kontraintuitive Trend trat auf, nachdem die Kreditgeber vor etwa drei Jahren die Finanzierungskriterien für Kreditnehmer der untersten Kategorie verschärft hatten. Bandebo beobachtet, dass Personen mit höherem Einkommen oft den Wunsch haben, teurere Fahrzeuge zu besitzen, was sie unabsichtlich einem größeren finanziellen Risiko aussetzt.

Längere Kredite, höhere Salden

Der durchschnittliche Autokredit-Saldo ist seit 2010 um 57 % gestiegen, eine Wachstumsrate, die laut VantageScore-Daten alle anderen Konsumkreditprodukte übertrifft. Um die monatliche finanzielle Belastung zu bewältigen, verlängern die Verbraucher zunehmend die Kreditlaufzeiten auf sieben Jahre oder mehr. Diese Praxis führt dazu, dass eine wachsende Zahl von Personen in einer „umgekehrten“ Situation steckt, in der sie mehr für ihr Fahrzeug schulden als dessen aktuellen Marktwert. Dieser Trend wird sich wahrscheinlich fortsetzen, angetrieben durch die Vorliebe der Verbraucher für größere Fahrzeuge wie Lastwagen und Sport Utility Vehicles, gepaart mit einer geringeren Verfügbarkeit erschwinglicherer Modelle von Automobilherstellern.

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