US-Zölle und Russland-Drohungen: Globale Ölmarkt-Spannungen schüren Inflationsrisiken

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By Lisa Hoffmann

Die globalen Ölmärkte navigieren durch eine komplexe Landschaft, die von einer eskalierenden US-Handelspolitik und geopolitischen Manövern geprägt ist. Während die jüngsten Preisbewegungen eine leichte Stabilisierung andeuten, deuten die zugrunde liegenden Spannungen, die sich aus neuen US-Zöllen und strategischen Drohungen gegen Käufer russischen Öls ergeben, auf eine volatile Aussicht hin. Dies balanciert die Aussichten einer wirtschaftlichen Verlangsamung gegen potenzielle Versorgungsunterbrechungen.

  • Globale Ölmärkte werden maßgeblich durch eskalierende US-Handelspolitik und geopolitische Manöver beeinflusst.
  • Nach deutlichen Wochengewinnen (Brent +4,9%, WTI +6,4%) zeigten sich zuletzt leichte Preissteigerungen von Brent (+0,06% auf 71,74 USD/Barrel) und WTI (+0,01% auf 69,27 USD/Barrel).
  • Ab dem 1. August treten neue US-Zölle (10% bis 41%) auf Importe aus Ländern wie Kanada, Indien und Taiwan in Kraft.
  • Die US-Regierung droht mit 100% Sekundärzöllen auf Käufer russischen Rohöls, was schätzungsweise 2,75 Millionen Barrel/Tag russischer Seeöl-Exporte gefährden könnte.
  • Steigende US-Inflation, verstärkt durch bestehende Zölle, könnte die Federal Reserve veranlassen, Zinssenkungen bis mindestens Oktober aufzuschieben.

Marktbewegungen und Handelsdruck

Brent-Rohöl-Futures verzeichneten einen moderaten Anstieg von 0,06% auf 71,74 US-Dollar pro Barrel, während US-West-Texas-Intermediate-Rohöl um 0,01% auf 69,27 US-Dollar stieg. Diese täglichen Bewegungen stehen im Kontrast zu einer Woche mit erheblichen Gewinnen, in der Brent um 4,9% und WTI um 6,4% zulegte. Dieser wöchentliche Anstieg wird primär der aggressiven Haltung der Trump-Regierung zugeschrieben, insbesondere den Drohungen von Präsident Donald Trump, Zölle auf Nationen zu erheben, die russisches Rohöl kaufen, um Russland in Bezug auf seinen Konflikt mit der Ukraine unter Druck zu setzen.

Neue US-Zölle und ihre wirtschaftlichen Auswirkungen

Der unmittelbare Fokus der Märkte richtet sich auf neue US-Zolltarife, die am 1. August in Kraft treten sollen. Präsident Trump formalisierte diese Maßnahmen und führte Zölle zwischen 10% und 41% auf Importe aus zahlreichen Ländern ein, darunter Kanada, Indien und Taiwan, die keine Handelsabkommen abgeschlossen hatten. Analysten warnen, dass diese Abgaben die Importkosten erhöhen und das Wirtschaftswachstum sowie den globalen Ölverbrauch potenziell einschränken werden. Hinweise auf die Auswirkungen bestehender Zölle auf die Preise in der US-Wirtschaft, dem weltweit größten Ölverbraucher, zeigten sich in den erhöhten Inflationszahlen vom Juni, die durch höhere Kosten für importierte Haushaltswaren getrieben wurden.

Drohungen gegen russische Ölkäufer

Zusätzlich zu diesem Handelsdruck droht die Trump-Regierung explizit mit der Verhängung von 100% Sekundärzöllen auf Nationen, die russisches Rohöl kaufen. Diese Strategie zielt darauf ab, die globalen Ölhandelsströme zu stören und ein erhebliches Volumen russischen Öls vom Markt zu nehmen, was die Rohölpreise stützen würde. China und Indien, der zweit- und drittgrößte Rohölverbraucher der Welt, sind wichtige Abnehmer russischer Seeöl-Exporte. Analysten von JP Morgan schätzen, dass etwa 2,75 Millionen Barrel pro Tag russischer Seeöl-Exporte durch solche Sanktionen gefährdet sein könnten.

Wirksamkeit der Sanktionen und Inflationsdruck

Die Wirksamkeit weitreichender Sanktionen gegen Russland, den weltweit zweitgrößten Ölexporteur, bleibt unter Experten umstritten. JP Morgan-Analysten legen nahe, dass die Sanktionierung eines Exporteurs von Russlands Größenordnung, ohne dass die globalen Ölpreise erheblich in die Höhe schnellen, eine Herausforderung darstellen würde. Darüber hinaus unterstützt die steigende US-Inflation aufgrund bestehender Zölle die Intensivierung des Preisdrucks in der zweiten Jahreshälfte. Diese Inflationsaussichten könnten die Federal Reserve dazu veranlassen, Zinssenkungen mindestens bis Oktober aufzuschieben. Die Beibehaltung höherer Kreditkosten könnte die wirtschaftliche Expansion weiter bremsen und indirekt die Ölnachfrage reduzieren.

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