UniCredit: Historisches Q2, Rekordgewinn und höhere Kapitalausschüttung

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By Lisa Hoffmann

UniCredit S.p.A. hat innerhalb der europäischen Bankenlandschaft eine robuste Finanzlage und strategische Klarheit signalisiert, indem sie für das zweite Quartal 2025 Ergebnisse vorgelegt hat, die nicht nur die Analystenprognosen deutlich übertrafen, sondern auch eine erhebliche Anhebung ihrer Gesamtjahresprognose sowie einen verbesserten Kapitalausschüttungsplan zur Folge hatten. Diese Leistung markiert einen Wendepunkt für das Mailänder Institut und verwandelt ein ursprünglich als Übergangsjahr betrachtetes Jahr in seine bislang erfolgreichste Periode.

  • Rekordnettogewinn von 3,3 Milliarden Euro im zweiten Quartal 2025.
  • Prognose für den Nettogewinn im Gesamtjahr 2025 auf ca. 10,5 Milliarden Euro erhöht.
  • Kapitalausschüttungsziel für 2025 auf mindestens 9,5 Milliarden Euro angehoben.
  • Rückzug des Übernahmeangebots für Banco BPM aufgrund regulatorischer Ungewissheit.
  • UniCredit-Aktien stiegen nach der Ankündigung um 2,6 % auf 59,60 Euro und erweiterten die Jahresgewinne auf 54 %.

Hervorragende Finanzleistung im zweiten Quartal

Das Bankhaus meldete einen Rekordnettogewinn von 3,3 Milliarden Euro für das zweite Quartal, wodurch sich der Gewinn im ersten Halbjahr auf 6,1 Milliarden Euro erhöhte. Der Gewinn pro Aktie verzeichnete ein signifikantes Wachstum und stieg im Jahresvergleich um 34 % auf 2,16 Euro, womit die Prognose von 1,55 Euro deutlich übertroffen wurde. Die Kerneinnahmen verzeichneten im Quartal ebenfalls einen gesunden Anstieg von 1,3 % auf 5,9 Milliarden Euro und unterstreichen die operative Stärke der Bank. CEO Andrea Orcel hob diese Erfolge hervor und erklärte: „UniCredit hat herausragende Finanzergebnisse erzielt, wobei ein rekordverdächtiges zweites Quartal zum besten ersten Halbjahr in der Geschichte der Bank beigetragen hat.“

Ambitionierte Ziele und Kapitalausschüttung

Aufbauend auf dieser Dynamik hat UniCredit ihre Finanzziele erheblich angehoben. Die Prognose für den Nettogewinn im Gesamtjahr 2025 wurde von einem vorherigen Ziel von über 9,3 Milliarden Euro auf etwa 10,5 Milliarden Euro erhöht. Gleichzeitig wurde der Ausblick für die Nettoerträge auf über 23,5 Milliarden Euro angehoben, und die Prognose für die Eigenkapitalrendite (ROTE) verbesserte sich von über 17 % auf rund 20 %. Längerfristig wird erwartet, dass die Gewinne im Jahr 2027 mindestens 11 Milliarden Euro erreichen werden, eine Steigerung gegenüber den vorherigen rund 10 Milliarden Euro.

Diese revidierten Prognosen untermauern eine ehrgeizige Kapitalausschüttungsstrategie für 2025, die nun auf mindestens 9,5 Milliarden Euro festgelegt wurde. Dies beinhaltet eine Bardividende von mindestens 4,75 Milliarden Euro, wobei eine Zwischendividende von etwa 2,1 Milliarden Euro einen Anstieg von 46 % gegenüber dem Vorjahr darstellt. Ein umfangreiches Aktienrückkaufprogramm im Wert von 3,6 Milliarden Euro ist ebenfalls geplant.

Stabile Vermögensqualität und strategische Klarheit

Die robuste Finanzlage der Bank wird durch ihre makellose Vermögensqualität zusätzlich gestärkt. UniCredit hielt im ersten Halbjahr eine stabile Brutto-NPE-Quote (Non-Performing Exposure) von 2,6 % und bemerkenswert niedrige Risikokosten von neun Basispunkten. Diese starke Basis ermöglichte strategische Klarheit, insbesondere bei der Entscheidung, ihr Angebot für Banco BPM zurückzuziehen. CEO Orcel begründete dies mit ungelösten Bedingungen im Zusammenhang mit Italiens „Golden Power“-Bestimmungen und dem langwierigen Genehmigungsprozess.

Er erklärte, dass die anhaltende Unsicherheit nicht mit den Interessen der Aktionäre oder der Bank vereinbar sei, was zu der pragmatischen Schlussfolgerung führte, dass der regulatorische Zeitrahmen das Angebotsfenster überschritten habe. „Wir sind für die Zukunft geschützt, da unsere niedrigen Risikokosten, die starke Vermögensqualität und unübertroffene Überdeckungen vor potenziellen makroökonomischen Abschwüngen schützen“, fügte Orcel hinzu und unterstrich damit den vorsichtigen Ansatz der Bank inmitten ihrer starken Performance.

Positive Reaktion der Anleger und Marktperformance

Die positiven Finanzinformationen und strategischen Schritte fanden bei den Anlegern großen Anklang. Die UniCredit-Aktien stiegen nach der Ankündigung im frühen Handel um 2,6 % auf 59,60 Euro und erweiterten die Jahresgewinne auf 54 %. Die Performance der Aktie war bemerkenswert, mit Anstiegen von 56 % im Jahr 2024 und 85 % im Jahr 2023, was UniCredit als eines der leistungsstärksten Finanzinstitute Europas positioniert. Diese starke Entwicklung trug zu breiteren Sektorgewinnen bei, wobei der Euro STOXX Banks Index um 1,4 % zulegte und den Euro STOXX 600 übertraf. Wettbewerber wie die Deutsche Bank, Banco Bilbao Vizcaya und Nordea Bank verzeichneten ebenfalls Zuwächse, was eine positive Stimmung im gesamten europäischen Bankensektor widerspiegelt.

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