US-Leitzinsen belasten Europas Private-Equity-Firmen stark

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By Lisa Hoffmann

Bedenken hinsichtlich der Kreditvergabestandards im US-Finanzsystem haben sich über den Atlantik verbreitet und zu einem deutlichen Abschwung bei mehreren prominenten europäischen Private-Markets-Firmen geführt. Diese breite Marktreaktion unterstreicht die Vernetzung der globalen Finanzwelt und das Potenzial für Ansteckungseffekte, selbst zwischen unterschiedlichen Anlageklassen und geografischen Regionen. Der Ausverkauf deutet auf eine erhöhte Vorsicht der Anleger hinsichtlich des Risikos in Private-Credit-Portfolios hin, einem Sektor, der in den letzten Jahren ein erhebliches Wachstum verzeichnet hat.

Die Auswirkungen waren besonders deutlich in der Performance börsennotierter Private-Markets-Unternehmen. Das in London ansässige Unternehmen ICG verzeichnete einen bemerkenswerten Rückgang von rund 6 %. Ebenso fiel die Bewertung von CVC Capital Partners, einem Unternehmen mit Hauptsitz auf Jersey, um etwa 5,4 %. Die Schweizer Firma Partners Group verzeichnete ebenfalls einen Rückgang von 4 %, ebenso wie das schwedische Unternehmen EQT, das ebenfalls um 4 % fiel. Diese Bewegungen deuten auf eine systemische Unruhe hin, die die wichtigsten Akteure im Private-Markets-Bereich betrifft.

Diese Marktkontraktion folgt auf eine Periode erhöhter Volatilität bei US-Regionalbanken, die durch Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen potenziell aggressiver Kreditvergabepraktiken angeheizt wurde. Die wahrgenommene Überschneidung zwischen dem Private-Credit-Markt und dem breiteren Bankensektor hat diese Bedenken verstärkt und deutet darauf hin, dass Probleme, die in einem Bereich entstehen, systemische Risiken für andere darstellen könnten. Diese Dynamik verdeutlicht die Herausforderungen bei der Bewertung und Steuerung von Risiken in einem zunehmend komplexen Finanzumfeld.

Das Ausmaß der beteiligten Unternehmen verstärkt die Bedeutung dieser Marktbewegungen. ICG verwaltet beispielsweise über 30 Milliarden US-Dollar an Private-Debt-Anlagen, was einen erheblichen Teil seines gesamten verwalteten Kapitals darstellt. Partners Group verwaltet 38 Milliarden US-Dollar im Bereich Private Credit, während das Direktkreditgeschäft von CVC rund 17 Milliarden Euro verwaltet. Diese Zahlen verdeutlichen das erhebliche Kapital, das von diesen Institutionen im Bereich Private Credit eingesetzt wird, und machen ihre Performance zu einem wichtigen Indikator für die Gesundheit des Sektors.

Jüngste hochkarätige Ausfälle haben die Prüfung der Kreditqualität intensiviert. Die Implosion des US-Automobilzulieferers First Brands und der anschließende Bankrott des Subprime-Autokreditgebers Tricolor haben als deutliche Mahnung an die potenziellen erheblichen Verluste bei Private-Debt-Investitionen gedient. Diese Ereignisse haben die komplexen Kreditstrukturen und das Potenzial für erhöhte Hebelwirkung und gelockerte Kreditstandards beleuchtet, die solche Zusammenbrüche begünstigt haben könnten.

Die Auswirkungen dieser Ausfälle gehen über einzelne Unternehmenspleiten hinaus. Der Fall von First Brands, der mit komplexer Lieferkettenfinanzierung und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen verbunden war, hat die Aufmerksamkeit auf breitere systemische Schwachstellen gelenkt. Er deutet darauf hin, dass eine eingehendere Prüfung der Kreditqualität und der Risikobewertungsmethoden in verschiedenen Segmenten der Private Markets angebracht ist, insbesondere dort, wo die Hebelwirkung ein wesentlicher Faktor ist.

Zur vorsichtigen Aussicht äußerte sich J.P. Morgan CEO Jamie Dimon kürzlich besorgt über latente Spannungen im Finanzsystem. Seine Analogie, „eine Kakerlake zu sehen“, impliziert die Anwesenheit vieler weiterer, und unterstreicht die Überzeugung, dass die aktuellen Schwachstellen weiter verbreitet sein könnten, als zunächst ersichtlich ist. Solche Äußerungen von führenden Finanzpersönlichkeiten neigen dazu, das Bewusstsein der Anleger zu schärfen und die Marktstimmung zu beeinflussen, was zu einem risikoscheueren Umfeld beiträgt.

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