Inmitten einer komplexen globalen Wirtschaftslandschaft, die von geopolitischen Spannungen und strukturellen Herausforderungen in den wichtigsten europäischen Volkswirtschaften geprägt ist, hat sich Spanien als bemerkenswerter Ausreißer erwiesen und ein anhaltendes sowie robustes Wachstum gezeigt. Jüngste Wirtschaftsindikatoren unterstreichen die bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit des Landes, positionieren es als eine der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften innerhalb der Eurozone und trotzen früheren, konservativeren Prognosen.
- Spaniens BIP wuchs im zweiten Quartal um 0,7 % gegenüber dem Vorquartal und um 2,8 % im Jahresvergleich.
- Die Binnennachfrage war der primäre Wachstumstreiber und trug 0,9 Prozentpunkte zum Quartalswachstum bei.
- Die Beschäftigtenzahl überstieg im zweiten Quartal 2025 22 Millionen, die Arbeitslosenquote sank auf 10,29 %.
- Das Wirtschaftswachstum stützt sich zunehmend auf den Binnenkonsum und die Investitionen.
- Spanien wird voraussichtlich weiterhin besser abschneiden als der Rest der Eurozone.
- Das jährliche Wachstumsziel von 2,6 % wird als durchaus erreichbar eingeschätzt.
Robuster Konjunkturmotor: Zahlen und Fakten
Daten des Nationalen Statistikinstituts (INE) zeigen, dass Spaniens Bruttoinlandsprodukt (BIP) von April bis Juni im Vergleich zum Vorquartal um 0,7 % expandierte. Diese solide Leistung trug zu einem jährlichen BIP-Anstieg von 2,8 % bei, was der beeindruckenden jährlichen Wachstumsrate des Vorquartals entspricht, das ebenfalls einen Quartalsanstieg von 0,6 % verzeichnete. Diese Zahlen unterstreichen gemeinsam die konstante Dynamik Spaniens und seine Abweichung von den breiteren europäischen Wirtschaftstrends.
Der Hauptkatalysator für diese anhaltende Expansion war eine robuste Binnennachfrage, die maßgeblich 0,9 Prozentpunkte zum Quartalswachstum beitrug. Die Haushaltsausgaben bleiben ein Eckpfeiler dieser Nachfrage, gestützt durch einen bemerkenswert dynamischen Arbeitsmarkt. Das zweite Quartal markierte einen entscheidenden Moment für die Beschäftigung, wobei die Arbeitskräfteerhebung (EPA) über 22 Millionen Erwerbstätige auswies. Gleichzeitig erreichte die Arbeitslosenquote mit 10,29 % ihren niedrigsten Stand seit 2008, obwohl sie weiterhin über dem Durchschnitt der Eurozone liegt.
Übertroffene Erwartungen und treibende Kräfte
Dieser wirtschaftliche Kurs hat die Erwartungen von Experten übertroffen. Evi Pappa, Professorin für Makroökonomie an der Universidad Carlos III in Madrid, bemerkte: „Die spanische Wirtschaft wurde ursprünglich prognostiziert, bis 2025 einen robusten Wachstumspfad zu verfolgen, wobei eine leichte Abschwächung für 2026 erwartet wurde. Die meisten Prognosen sahen für 2025 ein jährliches BIP-Wachstum im Bereich von 2,2 % bis 2,6 % vor. Die Daten des ersten und zweiten Quartals 2025 deuten jedoch darauf hin, dass Spanien diese Erwartungen übertrifft.“
Trotz des insgesamt positiven Bildes entwickeln sich die zugrunde liegenden Wachstumstreiber weiter. Miguel Cardoso-Lecourtois, Chefökonom bei BBVA Research, stellte eine Verlangsamung beim Auslandstourismus und Staatskonsum fest. Das Wachstum sei zunehmend „auf Binnenkonsum und Investitionen ausgerichtet.“ Dieser Wandel wird durch günstige Rahmenbedingungen wie sinkende Energiepreise, anhaltend starkes Beschäftigungswachstum, steigende Löhne und sinkende Zinsen begünstigt. Auch öffentliche Investitionen, insbesondere durch Notfall- und NGEU-Mittel unterstützt, geben einen erheblichen Impuls und kompensieren den schwächeren Staatskonsum.
Widerstandsfähigkeit gegenüber externen Schocks und Ausblick
Darüber hinaus scheint die spanische Wirtschaft gut gegen potenzielle externe Schocks abgeschirmt zu sein, wie beispielsweise den neuen 15%igen Zolltarif, der auf viele EU-Exporte in die Vereinigten Staaten nach einem jüngsten Handelsabkommen erhoben wurde. Ángel Talavera, Leiter der Europa-Wirtschaftsabteilung bei Oxford Economics, äußerte die Einschätzung: „Angesichts des geringen Handelsanteils Spaniens mit den USA und einer starken Binnenwirtschaft ist das Land gut positioniert, um die Eurozone in den kommenden Quartalen weiterhin zu übertreffen.“
Die durchweg positiven Daten untermauern einen zuversichtlichen Ausblick für das laufende Jahr. Peter Vanden Houte, Chefökonom bei ING, bestätigte, dass Spaniens jährliches Wachstumsziel von 2,6 % „durchaus erreichbar“ sei. Die unterstützende Rolle von Zinssenkungen, die Sektoren wie das Baugewerbe ankurbeln, untermauert diese optimistische Prognose für eine anhaltende wirtschaftliche Expansion zusätzlich.

Lisa glaubt fest daran, dass jeder erfolgreiche Börsengang mit einer guten Idee und einem noch besseren Meme beginnt. Sie kombiniert fundierte Analysen mit einem Hauch Sarkasmus und trifft mit ihren Artikeln oft genau ins Schwarze – auch wenn ihr eigener ETF manchmal eher Seitwärtsbewegungen liebt. Nebenbei ist sie unsere inoffizielle Meme-Beauftragte im Team.