CELSIUS: Wie ein Produktrückruf zur PR- und Marketing-Chance wurde

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By Markus

Ein bemerkenswertes Fallbeispiel für zeitgemäßes Markenmanagement lieferte der Getränkekonzern CELSIUS Holdings, indem er zeigte, wie ein Produktrückruf, der auf einen kritischen Etikettierungsfehler zurückzuführen war, strategisch in eine bedeutende PR- und Marketinggelegenheit umgewandelt werden kann. Anstatt sich ausschließlich auf Schadensbegrenzung zu konzentrieren, engagierte sich CELSIUS proaktiv im anschließenden öffentlichen Diskurs und verwandelte eine potenzielle Krise in einen viralen Moment, der die Markensichtbarkeit und Kundeninteraktion verbesserte.

  • Produktrückruf von CELSIUS Holdings wegen eines Etikettierungsfehlers.
  • Falsche Kennzeichnung von High Noon Vodka Seltzer als CELSIUS® ASTRO VIBE™ Energy Drink.
  • CELSIUS wandelte die potenzielle Krise durch proaktives Engagement in eine Marketingchance um.
  • Erfolgreiche Nutzung sozialer Medien (insbesondere Instagram) zur Markeninteraktion.
  • Stärkung der Markenbindung und Gewinnung wertvoller Kundenfeedbacks.

Der Auslöser: Ein unerwarteter Etikettierungsfehler

Der betreffende Vorfall betraf zwei Produktionschargen von High Noon Vodka Seltzer 12er-Gebinden. Diese wurden zurückgerufen, da Dosen mit High Noon Vodka Seltzer potenziell falsch als CELSIUS® ASTRO VIBE™ Energy Drink, Sparkling Blue Razz Edition, etikettiert sein konnten. Diese unerwartete Verwechslung erregte schnell öffentliche Aufmerksamkeit auf sozialen Medienplattformen und führte zu weit verbreiteten Kommentaren und Spekulationen.

Strategische Neuausrichtung der Krisenkommunikation

Angesichts des aufkeimenden Online-Dialogs entschied sich das Marketingteam von CELSIUS für eine agile und authentische Reaktion. Kyle Watson, Chief Marketing Officer bei CELSIUS, erläuterte die Strategie mit den Worten: „Als wir den Online-Dialog rund um den Rückruf sahen, erkannten wir eine Gelegenheit, uns in den viralen Moment einzuklinken. Unsere Reaktion war schnell und strategisch, wobei wir die authentische Stimme unserer Marke nutzten, um uns mit unserer Community zu verbinden.“ Dieses proaktive Engagement stand im Gegensatz zu traditionellen Krisenkommunikationsmodellen, die oft auf Eindämmung und Minimierung der Exposition abzielen.

Interaktion und Markeneinblicke

Der Ansatz der Marke umfasste das Posten von Inhalten auf ihrem offiziellen Instagram-Account, die den Rückruf direkt thematisierten und Nutzerkommentare einluden. Dies förderte eine dynamische Zwei-Wege-Konversation, wobei die Follower humorvoll auf die Situation reagierten. Ein bemerkenswerter Vorschlag aus der Öffentlichkeit war die Einführung von „Celtzers“ durch die Marke, ein Kofferwort, das das Verbraucherinteresse an einer potenziellen alkoholischen Version des Energy-Drinks andeutet. Diese direkte Interaktion humanisierte die Marke nicht nur, sondern lieferte auch wertvolle, unaufgeforderte Markteinblicke. CELSIUS stellte zudem sicher, dass inmitten dieses Engagements genaue Informationen und offizielle Rückrufdetails für Verbraucher leicht zugänglich waren, wodurch virales Marketing mit Verbrauchersicherheit in Einklang gebracht wurde.

Fazit: Resilienz und Anpassungsfähigkeit im digitalen Zeitalter

Dieser Vorfall bietet eine überzeugende Veranschaulichung moderner Markenresilienz und Anpassungsfähigkeit im digitalen Zeitalter. Durch Transparenz und die Nutzung der Viralität eines unvorhergesehenen Ereignisses meisterte CELSIUS eine herausfordernde Situation erfolgreich. Ihre Strategie unterstreicht die sich wandelnde Landschaft der Krisenkommunikation, wo eine aktive, gemeinschaftsorientierte Reaktion positive Markenwahrnehmung und unerwartete Marketingdividenden erzielen kann, wodurch eine logistische Herausforderung zu einem strategischen Gewinn für die öffentliche Beteiligung und den Markenwert wird.

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