BofA: Fed senkt Zinsen mehrfach wegen schwachem US-Arbeitsmarkt

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By Lisa Hoffmann

Die Bank of America hat ihre Einschätzung zur Geldpolitik der Federal Reserve erheblich revidiert und prognostiziert nun mehrere Zinssenkungen in diesem Jahr und bis ins Jahr 2026. Diese Neuausrichtung resultiert aus einer Vielzahl aktueller Wirtschaftsdaten, insbesondere einem schwächeren US-Arbeitsmarktbericht für August, sowie aus veränderten Signalen der Fed-Führung, die eine erneute Betonung der Beschäftigungsstabilität nahelegen.

Zuvor hatte die Bank of America für 2025 keine Zinsanpassungen erwartet. Die aktualisierte Prognose umfasst nun jedoch zwei Zinssenkungen um jeweils einen Viertelpunkt in diesem Jahr, gefolgt von drei weiteren Senkungen im Jahr 2026. Laut dem Ökonomen Aditya Bhave wird die erste Zinssenkung beim Fed-Treffen am 17. und 18. September erwartet, eine weitere im Dezember. Bhave wies darauf hin, dass anhaltender Inflationsdruck einen Schritt im Oktober ausschließt.

Ein Hauptgrund für diese revidierte Prognose ist der jüngste US-Arbeitsmarktbericht, der im August lediglich 22.000 neue Stellen auswies. Diese Zahl steht in scharfem Kontrast zu früheren Trends und verstärkt die Bedenken hinsichtlich einer möglichen Abkühlung der Arbeitsnachfrage. Eine solche Verlangsamung könnte der Fed den Anstoß geben, die monetären Bedingungen früher als erwartet zu lockern.

Ein weiterer Beleg für die Kehrtwende der Bank of America ist die jüngste Rede des Vorsitzenden der Federal Reserve, Jerome Powell, in Jackson Hole. Powells Äußerungen, die darauf hindeuteten, dass die aktuellen Wirtschaftsbedingungen eine Anpassung der Geldpolitik „rechtfertigen könnten“, wurden weithin als Signal interpretiert, dass die Fed die Stärke des Arbeitsmarktes zunehmend priorisiert. Diese Interpretation stimmt mit Bhaves Analyse überein und deutet auf eine strategische Verschiebung von einem inflationszentrierten Fokus hin zu einem, der Inflationskontrolle mit Beschäftigungszielen in Einklang bringt.

Trotz der aktualisierten Haltung der Bank of America bleibt ihre Prognose weniger akkommodierend als die breiteren Markterwartungen. Während das Institut zwei Senkungen im Jahr 2025 prognostiziert, preisen Finanzakteure größtenteils drei Reduzierungen ein, wobei einige sogar eine aggressivere Senkung um einen halben Punkt im September erwarten. Der letztendliche Verlauf der Zinssätze wird vom fortlaufenden Zusammenspiel zwischen Inflation, Beschäftigungszahlen und der allgemeinen Marktstabilität abhängen, insbesondere da die Fed ihren aktuellen Zinssatz seit Dezember 2024 beibehalten hat.

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