KI-Bewertung an den Finanzmärkten: Droht eine Dotcom-Blase 2.0?

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By Markus

Die wachsende Begeisterung für Künstliche Intelligenz (KI) ruft in Finanzkreisen unterschiedliche Einschätzungen hervor, wobei eine bemerkenswerte Prognose von der Wall Street kommt. Gordon Johnson, ein Analyst bei GLJ Research, vertritt die Ansicht, dass der aktuelle Anstieg der KI-Bewertungen die Dotcom-Blase der späten 1990er-Jahre widerspiegeln könnte. Er antizipiert eine mögliche Marktkorrektur innerhalb der nächsten 18 bis 24 Monate. Diese Perspektive unterstreicht eine wachsende Debatte über die grundlegende Nachhaltigkeit der KI-getriebenen Marktkapitalisierung.

  • Gordon Johnson von GLJ Research prognostiziert eine KI-Marktkorrektur.
  • Die Korrektur könnte innerhalb von 18 bis 24 Monaten eintreten.
  • Analyst zieht Parallelen zur Dotcom-Blase der späten 1990er-Jahre.
  • Hauptbedenken: Fehlender nachweisbarer Return on Investment (ROI) bei KI-Ausgaben.
  • Potenzielle Auslöser: Betriebsfehler von KI-Systemen, unzulässige Finanzberatung durch KI, externe Wirtschaftsfaktoren.
  • Gegenargumente verweisen auf die robuste Nachfrage nach physischer KI-Infrastruktur.

Johnsons Analyse und die Bedenken bezüglich des ROI

Johnsons Analyse, die in einem kürzlich auf X geteilten Beitrag veröffentlicht wurde, zieht Parallelen zwischen den aktuellen Investitionsmustern in KI und den spekulativen Ausgaben, die während des Tech-Booms von 1999 bis 2000 zu beobachten waren. Sein Hauptanliegen resultiert aus einem, wie er es wahrnimmt, weitverbreiteten Mangel an nachgewiesenem Return on Investment (ROI). Trotz erheblicher Kapitalallokationen in KI-Initiativen haben laut Johnson viele Unternehmen Schwierigkeiten, signifikante Kosteneinsparungen zu erzielen oder neue Einnahmequellen zu generieren, die diese monumentalen Ausgaben empirisch rechtfertigen würden.

Potenzielle Auslöser für eine Marktanpassung

Der potenzielle Wendepunkt, wie von Johnson identifiziert, könnte durch aufsehenerregende Betriebsfehler von KI-Systemen oder Fälle ausgelöst werden, in denen KI in großem Maßstab unzulässige Finanzberatung liefert. Er betont, dass der Sektor anfällig für einen eventuellen Abschwung bleibt, solange diese fortschrittlichen Werkzeuge keine konsistenten, klaren Monetarisierungswege aufzeigen können. Externe wirtschaftliche Belastungen wie erhöhte Handelszölle oder ein Wiederanstieg der Inflation werden ebenfalls als Faktoren genannt, die eine solche Marktanpassung beschleunigen könnten.

Gegenargumente: Fundamentale Nachfrage als Puffer

Diese Aussicht wird jedoch nicht branchenweit akzeptiert. Gegenargumente betonen oft wesentliche Unterschiede zwischen der aktuellen KI-Landschaft und der Dotcom-Ära. Im Gegensatz zu einigen Unternehmen in den 1990er-Jahren, deren Bewertungen wohl eher durch Marketingbemühungen als durch greifbare Ergebnisse überhöht waren, werden die heutigen KI-Marktführer, wie beispielsweise Nvidia (NVDA), durch eine robuste und messbare Nachfrage nach ihrer Kerninfrastruktur untermauert. Dies gilt insbesondere für Hochleistungs-Computing-Chips, die für die KI-Entwicklung entscheidend sind. Diese fundamentale Nachfrage nach Schlüsseltechnologien wird als signifikanter Puffer gegen einen spekulativen Kollaps dargestellt, was darauf hindeutet, dass die aktuelle Marktdynamik substanziellere Grundlagen hat.

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