Fed vor erster Zinssenkung des Jahres: Finanzmärkte warten auf Powell

Foto des Autors

By Markus

Inhaltsverzeichnis

Die globalen Finanzmärkte sind in eine entscheidende Woche gestartet, geprägt von wichtigen Zentralbankentscheidungen und komplexen geopolitischen Strömungen. Im Mittelpunkt steht die US-Notenbank Federal Reserve, von der weithin erwartet wird, dass sie ihre erste Zinssenkung des Jahres einleitet. Dieser Schritt wird die geldpolitischen Pfade neu definieren, auch wenn Anleger mit einem sich abschwächenden Arbeitsmarkt konfrontiert sind, der einer anhaltenden Verbraucherpreisinflation gegenübersteht. Dies bereitet die Bühne für entscheidende Signale von Fed-Chef Jerome Powell.

Die vorherrschende Stimmung unter den Anlegern deutet auf eine hohe Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung durch die Federal Reserve hin, wobei die Markt-Futures für die verbleibenden Sitzungen dieses Jahres Zinssenkungen von etwa 70 Basispunkten einpreisen. Die zentrale Frage für Finanzstrategen bleibt, ob die für Mittwoch erwartete Senkung den Beginn eines umfassenderen Lockerungszyklus oder einen vorsichtigeren, datenabhängigen Ansatz signalisiert. Eine politische Dimension erhält die Woche der Zentralbank durch eine für den Senat angesetzte Abstimmung über Präsident Donald Trumps jüngsten Kandidaten für den Fed-Vorstand, den Berater des Weißen Hauses Stephen Miran.

Außerhalb der USA stehen auch andere große Zentralbanken an geldpolitischen Scheidewegen. Die Bank of Canada wird voraussichtlich diese Woche ebenfalls eine Zinssenkung vornehmen. Im Gegensatz dazu wird erwartet, dass sowohl die Bank of England als auch die Bank of Japan ihre aktuellen geldpolitischen Haltungen beibehalten. Gleichzeitig hat eine neue Welle schwacher Wirtschaftsindikatoren aus China, die ein nachlassendes Einzelhandels- und Industriewachstum zeigen, die Erwartungen an weitere fiskalische Anreize aus Peking verstärkt und eine signifikante Marktreaktion abgemildert. Der US-Dollar verzeichnete Anfang der Woche einen leichten Rückgang, während die Renditen längerfristiger Staatsanleihen leicht stiegen, was die breiteren Marktdynamiken vor wichtigen US-Einzelhandels- und Industrieupdates widerspiegelt.

Geopolitische und wirtschaftliche Risiken prägen weiterhin die Anlegerstimmung. Ende letzter Woche stufte Fitch Ratings die Bonität Frankreichs auf A+ herab, was die fiskalischen Belastungen in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone und die erheblichen Herausforderungen für ihren neuen Premierminister unterstreicht. Die Märkte nahmen diese Nachricht jedoch weitgehend auf, insbesondere da Fitchs Ausblick für Frankreich auf stabil wechselte und die Agentur gleichzeitig Portugals Rating anhob. S&P Global bot ebenfalls einen positiven Ausblick, indem es Spaniens Rating heraufstufte. Unterdessen ließen die eskalierenden Spannungen in Osteuropa, belegt durch ukrainische Drohnenangriffe auf russische Ölinfrastruktur, die Rohölpreise steigen.

In Asien zeigten die regionalen Märkte Widerstandsfähigkeit, wobei der MSCI Asia-Pacific ex-Japan Index nahe Vierjahreshochs notierte. Südkoreas Kospi-Index erreichte ein neues Rekordhoch, nachdem die Regierung beschlossen hatte, eine geplante Steuererhöhung auf Aktienanlagen zu streichen, was das Anlegervertrauen stärkte. Entscheidende Handelsgespräche zwischen den USA und China wurden wieder aufgenommen, wobei Delegationen beider Nationen die Diskussionen in Madrid fortsetzen. Washington drängt Verbündete aktiv dazu, Zölle auf Pekings Käufe von russischem Öl zu erheben, während US-Finanzminister Scott Bessent andeutete, dass beide Seiten kurz vor einer Einigung bezüglich der Social-Media-Plattform TikTok stehen. US-Demokraten haben die Trump-Regierung zudem aufgefordert, China dazu zu drängen, die „strukturelle Überproduktion“ anzugehen, und plädierten für eine umfassende Überarbeitung des Wirtschaftsmodells Pekings.

Quellen

Spread the love