Die Deutsche Bank zeigte im zweiten Quartal eine starke Leistung, übertraf die Gewinnerwartungen und bestätigte ihre Finanzziele für das Gesamtjahr. Dieses positive Ergebnis wurde trotz eines komplexen operativen Umfelds erzielt, das durch die Aufwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar und unterschiedliche Ergebnisse in ihren wichtigsten Geschäftssegmenten, insbesondere im Investmentbanking, gekennzeichnet war. Die Ergebnisse unterstreichen den anhaltenden strategischen Fokus und die Kostendisziplin der Bank bei der Bewältigung globaler Wirtschaftsverschiebungen.
- Der Nettogewinn erreichte 1,485 Milliarden Euro und übertraf die Reuters-Prognose von 1,2 Milliarden Euro.
- Dies markiert eine deutliche Erholung von einem Verlust von 143 Millionen Euro im Vorjahresquartal.
- Die Gesamterträge beliefen sich auf 7,804 Milliarden Euro und lagen im Einklang mit den Analystenerwartungen.
- Die Finanzziele für das Gesamtjahr wurden von der Bank bekräftigt.
- Trotz Euro-Stärkung und gemischter Ergebnisse im Investmentbanking wurde eine robuste Gesamtleistung erzielt.
Im Berichtszeitraum belief sich der den Aktionären zurechenbare Nettogewinn auf 1,485 Milliarden Euro, was die Reuters-Prognose von 1,2 Milliarden Euro deutlich übertraf. Dies stellt eine erhebliche Erholung von einem Verlust von 143 Millionen Euro im vergleichbaren Quartal des Vorjahres dar, der maßgeblich durch rechtliche Rückstellungen im Zusammenhang mit der Postbank-Übernahme beeinflusst wurde. Die Gesamterträge beliefen sich auf 7,804 Milliarden Euro und lagen damit eng an der mittleren Analystenprognose von 7,76 Milliarden Euro, die von LSEG zusammengestellt wurde.
Operative Leistung und Makrofaktoren
James von Moltke, Finanzvorstand der Deutschen Bank, äußerte sich zuversichtlich über den aktuellen Kurs der Bank und verwies auf eine starke Geschäftsdynamik und konsequentes Kostenmanagement. Er räumte ein, dass die spürbare Stärkung des Euro gegenüber dem US-Dollar ein signifikanter Faktor war, der die ausgewiesenen Zahlen der Bank beeinflusste. Über die Top-Line-Ergebnisse hinaus spiegelten auch wichtige operative Kennzahlen eine robuste Gesundheit wider: Der Gewinn vor Steuern stieg im Jahresvergleich um 34 % auf 2,4 Milliarden Euro, ohne Berücksichtigung des einmaligen Effekts aus dem Postbank-Rechtsstreit. Die Kernkapitalquote (Common Equity Tier 1, CET 1), eine kritische Messgröße für die Solvenz einer Bank, verbesserte sich von 13,8 % im Vorquartal auf 14,2 %. Die Nachsteuerrendite auf das Sachanlagevermögen (Return on Tangible Equity, ROTE) sank jedoch leicht von 11,9 % im Vorquartal auf 10,1 %.
Im Kerngeschäftsbereich Investmentbanking verzeichnete die Deutsche Bank einen Umsatzanstieg von 3 % gegenüber dem Vorjahr auf 2,7 Milliarden Euro. Dieser insgesamt positive Trend verdeckte jedoch gemischte Leistungen innerhalb ihrer Unterbereiche. Das Segment Fixed Income und Währungen zeigte Stärke mit einem Umsatzanstieg von 11 %, der hauptsächlich auf höhere Nettozinserträge aus Finanzierungsaktivitäten sowie eine erhöhte Volatilität und Kundenbeteiligung an den Devisenmärkten zurückzuführen war. Im Gegensatz dazu verzeichnete der Bereich Origination and Advisory, der Beziehungen zu großen Unternehmen und staatlichen Institutionen pflegt, einen Umsatzrückgang von 29 % auf 416 Millionen Euro. Dieser Rückgang wurde auf die vorherrschende Marktunsicherheit und die Verschiebung mehrerer wesentlicher Transaktionen in die zweite Hälfte des Jahres 2025 zurückgeführt.
Ausblick Corporate Banking
Die Erträge im Corporate Banking verzeichneten einen geringfügigen Rückgang von 1 % im Jahresvergleich auf 1,896 Milliarden Euro. Von Moltke stellte eine spürbare „Abkühlung“ der Unternehmensaktivitäten und Entscheidungsfindungen fest, was zu einem schleppenderen Kreditwachstum als erwartet beitrug. Dieser Trend wirkte sich zusammen mit Wechselkursumrechnungseffekten und einer Normalisierung der Einlagenmargen als Bremse auf die Segmentperformance im Quartal aus. Trotz dieser spezifischen Gegenwinde deutet die Fähigkeit der Deutschen Bank, die gesamten Gewinnprognosen zu übertreffen, auf eine widerstandsfähige operative Basis und ein effektives Management in einem anspruchsvollen globalen Wirtschaftsklima hin.

Markus ist unser Finanzprofi mit einem siebten Sinn für Zinsänderungen und Wirtschaftstrends. Wenn er nicht gerade durch Bilanzen stöbert oder die neuesten Börsennachrichten kommentiert, sucht er verzweifelt nach dem perfekten Cappuccino – vorzugsweise unter 2 Euro. Sein Motto: „Kaffee rein, Aktien rauf.“