Die jüngste Ankündigung des US-Präsidenten Donald Trump, ab dem 1. Oktober eine 100%ige Zollgebühr auf importierte Markenpharmazeutika zu erheben, es sei denn, die Produktionsanlagen haben mit dem Bau in den Vereinigten Staaten begonnen, wirft einen Schatten auf die globalen pharmazeutischen Lieferketten. Diese Politikinitiative, die darauf abzielt, die heimische Produktion zu fördern, wird internationale Arzneimittelhersteller erheblich beeinträchtigen, die auf die ausländische Fertigung für Schlüsselkomponenten oder Fertigprodukte für den amerikanischen Markt angewiesen sind. Die Anordnung erfordert eine strategische Neubewertung der globalen Betriebe von Pharmaunternehmen und könnte Investitionen in in den USA ansässige Produktionskapazitäten beschleunigen.
Die Verhängung dieser Zölle, wie von Reuters berichtet, stellt einen kritischen Wendepunkt für Pharmariesen dar. Die Frist am 1. Oktober deutet auf einen komprimierten Zeitplan für Unternehmen hin, um greifbare Fortschritte beim Aufbau von Produktionsanlagen in den USA nachzuweisen. Diese Politik soll Handelsdynamiken neu ausbalancieren, indem sie eine Verlagerung von der Abhängigkeit von ausländischer Fertigung hin zur Stärkung der heimischen industriellen Kapazität im Pharmasektor fördert. Die wirtschaftlichen Auswirkungen gehen über Zölle hinaus und könnten Forschungs- und Entwicklungsstrategien, Lieferkettenlogistik und die allgemeine Marktkonkurrenz beeinflussen.
Wichtige Pharmazeutika und ihre Herkunft der Herstellung
Mehrere hochkarätige patentierte Medikamente, die derzeit außerhalb der USA hergestellt werden, aber erhebliche Umsätze auf dem amerikanischen Markt erzielen, sind potenziell betroffen. Dazu gehören Medikamente und Impfstoffe von namhaften asiatischen und europäischen Pharmaunternehmen.
* **Lenvima:** Eisais Krebsmedikament Lenvima, hergestellt in Japan, erzielte im Geschäftsjahr bis zum 31. März 2025 einen Umsatz von rund 1,53 Milliarden US-Dollar in den USA. Obwohl Eisai einen Produktionsstandort in den USA in Baltimore, Maryland, betreibt, der auf chirurgische Implantate spezialisiert ist, erfolgt die Hauptproduktion von Lenvima selbst im Ausland.
* **Crysvita:** Kyowa Kirins Behandlung für X-chromosomale Hypophosphatämie, Crysvita, wird in Japan hergestellt. Dieses Medikament hat in Nordamerika einen erheblichen kommerziellen Erfolg erzielt und in den ersten vier Jahren Nettoumsätze von über 1,3 Milliarden US-Dollar erzielt. Das Unternehmen investiert auch in eine neue Produktionsanlage für Biologika in Sanford, North Carolina, was seine zukünftige Produktionslandschaft verändern könnte.
* **Shingrix und Arexvy:** GlaxoSmithKline (GSK) verzeichnete mit seinem Gürtelrose-Impfstoff Shingrix im Jahr 2024 einen Umsatz von rund 4,50 Milliarden US-Dollar. Seine Inhaltsstoffe werden in Belgien hergestellt. Ebenso trug GSKs Arexvy, ein Impfstoff gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV), im Jahr 2024 590 Millionen US-Dollar zum Umsatz bei, wobei seine Inhaltsstoffe aus Belgien und Frankreich stammen.
* **Ozempic und Wegovy:** Novo Nordisks weit verbreitetes Diabetes-Medikament Ozempic und sein Gegenstück zur Gewichtsreduktion, Wegovy, werden in Dänemark hergestellt. Allein Ozempic erzielte 2024 einen Umsatz von 18,85 Milliarden US-Dollar. Novo Nordisk erweitert aktiv seine Produktionskapazitäten und investiert erheblich in eine neue Fabrik in Brasilien, um die Produktion von GLP-1-Medikamenten zu steigern.
* **Kymriah:** Novartiss Zelltherapie Kymriah wird in seiner Anlage in Stein, Schweiz, produziert. Das Unternehmen verfügt auch über eine US-Anlage in Morris Plains, New Jersey, die CAR-T-Therapien für individuelle Patientenbedürfnisse und klinische Studien abwickelt, was auf einen dualen Produktionsansatz hindeutet.
Die strategischen Auswirkungen dieser Zölle sind beträchtlich. Pharmaunternehmen müssen ihre bestehenden Schwachstellen in der Lieferkette rigoros bewerten und die Machbarkeit und Kosteneffizienz der Einrichtung oder Erweiterung von Produktionsbetrieben in den USA prüfen. Diese Politik könnte zu einer Diversifizierung der globalen Pharmaproduktion führen, von der Regionen mit entwickelter Produktionsinfrastruktur profitieren könnten, während gleichzeitig Innovation und Arbeitsplatzschaffung in den Vereinigten Staaten vorangetrieben werden. Die langfristigen Auswirkungen auf die Arzneimittelpreise und die Zugänglichkeit für amerikanische Verbraucher bleiben ein kritischer Bereich für die laufende Analyse.

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