Die Federal Reserve hat sich kürzlich dafür entschieden, ihren Leitzins unverändert zu lassen. Diese Entscheidung erfolgte vor dem Hintergrund öffentlicher Appelle von Präsident Donald Trump für eine Reduzierung und einer bemerkenswerten Uneinigkeit in den eigenen Reihen der Notenbank. Dieser vorsichtige Kurs der US-Zentralbank bereitet die Bühne für eine mit Spannung erwartete Septembersitzung zur Geldpolitik. Vorsitzender Jerome Powell betonte dabei eine strikte Abhängigkeit von zukünftigen Wirtschaftsdaten als Leitlinie für weitere Maßnahmen. Die anfängliche Marktreaktion auf die Juli-Entscheidung unterstrich die unmittelbare Wirkung der Rhetorik der Fed.
- Die Federal Reserve hielt im Juli ihren Leitzins konstant.
- Die Entscheidung erfolgte trotz der Forderungen von Präsident Trump nach einer Zinssenkung.
- Es gab eine deutliche interne Abweichung im Federal Open Market Committee (FOMC), wobei zwei Mitglieder für eine Zinssenkung stimmten.
- Vorsitzender Jerome Powell betonte die ausschließliche Abhängigkeit zukünftiger Wirtschaftsdaten für weitere geldpolitische Schritte.
- Die Terminmärkte prognostizieren derzeit eine Wahrscheinlichkeit von 50,4 % für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte im September.
- Der bevorstehende Arbeitsmarktbericht und das Jackson Hole Economic Policy Symposium sind entscheidende Indikatoren.
Der Offenmarktausschuss der Federal Reserve (FOMC) beendete seine Juli-Sitzung mit der Beibehaltung des Leitzinses auf dem aktuellen Niveau. Dieser Schritt ignorierte nicht nur die Forderungen von Präsident Trump nach einer Zinssenkung, sondern auch eine signifikante interne Divergenz innerhalb des Ausschusses selbst. Vorsitzender Powell stellte in seiner anschließenden Pressekonferenz unmissverständlich klar, dass „keine Entscheidungen im Voraus getroffen werden“ bezüglich der Septembersitzung. Er betonte, dass die Fed alle verfügbaren Wirtschaftsdaten gründlich bewerten würde, bevor sie ihren nächsten Kurs festlegt. Diese Haltung führte zu einer sofortigen Verschiebung der Marktstimmung, wobei Indizes, die zuvor im Aufwärtstrend waren, niedriger schlossen. Das finale Kommuniqué des FOMC enthielt zudem bemerkenswerterweise keine expliziten Signale für eine unmittelbar bevorstehende „dovish“ Wende, was einige Marktteilnehmer enttäuschte, die klarere Hinweise auf eine bevorstehende Zinssenkung erwartet hatten.
Interne Spaltung und zukünftige Indikatoren
Ein bemerkenswerter Aspekt der Juli-Sitzung war die interne Meinungsverschiedenheit. Zwei Gouverneure, Michelle Bowman und Christopher Waller, stimmten für eine Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte. Dieses Ausmaß der internen Uneinigkeit in Bezug auf die Zinspolitik stellt die bedeutendste Spaltung innerhalb des FOMC seit 1993 dar und unterstreicht die komplexe wirtschaftliche Lage sowie die unterschiedlichen Ansichten unter den Entscheidungsträgern.
Vorsitzender Powell bekräftigte das Engagement der Fed für einen datenabhängigen Ansatz, wodurch die Bedeutung der kommenden Wirtschaftsberichte noch zunimmt. Zu den wichtigsten zählen der Arbeitsmarktbericht, der am kommenden Freitag fällig wird, sowie das jährliche Jackson Hole Economic Policy Symposium, das für den 21. bis 23. August angesetzt ist. Diese Ereignisse werden voraussichtlich entscheidende Einblicke liefern, die die Bewertung der Wirtschaftsbedingungen und mögliche Politik anpassungen durch die Fed beeinflussen werden.
Markterwartungen und Analystenperspektiven
Marktindikatoren spiegeln die anhaltende Unsicherheit und Erwartung wider. Laut dem CME FedWatch Tool weisen die Terminmärkte derzeit eine Wahrscheinlichkeit von 50,4 % für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte auf der Septembersitzung zu. Diese Wahrscheinlichkeitsaussicht unterstreicht die geteilten Ansichten unter den Analysten hinsichtlich des nächsten Schrittes der Fed.
Einige Ökonomen erwarten eine Senkung im September, vorausgesetzt, es gibt keine signifikanten Abweichungen bei den Wirtschaftsdaten. Jack McIntyre von Brandywine Global beispielsweise glaubt, dass „sofern es keine Überraschungen bei den Arbeitsmarktberichten gibt, die Fed die Zinsen im September senken wird.“ Ähnlich beobachtet Dan Siluk von Janus Henderson eine aufkommende „dovish“ Tendenz innerhalb der Fed und deutet an, dass „die Septembersitzung eine ‚Live-Sitzung‘ sein wird“, was eine hohe Wahrscheinlichkeit einer politischen Änderung impliziert.
Allerdings teilen nicht alle Analysten diese Überzeugung. Lon Erickson von Thornburg Investment Management bietet eine vorsichtigere Perspektive an und warnt, dass „die Inflation latent bleiben könnte, und die Fed hat in diesem Zyklus bereits eine Zinswette verloren.“ Erickson legt nahe, dass Vorsitzender Powell darauf bedacht sein wird, einen zweiten geldpolitischen Fehltritt zu vermeiden. Die Mischung aus interner Meinungsverschiedenheit, einer datenabhängigen Haltung und unterschiedlichen Expertenmeinungen bereitet die Bühne für eine entscheidende September-Sitzung der Fed.

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