Tesla: Gigantisches Musk-Paket zur Abstimmung – Aktionäre gespalten

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By Markus

Der Vorstand von Tesla hat ein außergewöhnliches Vergütungspaket für CEO Elon Musk vorgelegt, das über ein Jahrzehnt potenziell einen Wert von 1 Billion US-Dollar erreichen könnte – ein Schritt, der trotz seines beispiellosen Umfangs auf die Zustimmung der Aktionäre wartet. Dieser Vorschlag, vom Vorstand als unerlässlich dargestellt, um Musks fortgesetzte Führung zu sichern und Teslas ehrgeizige Vorhaben in den Bereichen künstliche Intelligenz und Robotik zu leiten, unterstreicht die Abhängigkeit des Unternehmens von seinem visionären Chef und wirft gleichzeitig erhebliche Fragen zur Unternehmensführung und zur Rechenschaftspflicht der Führungskräfte auf.

Die Entstehung dieses umfangreichen Vergütungsabkommens geht auf sieben Monate intensiver Verhandlungen zurück. Ab Februar führte Teslas Vergütungsausschuss 37 Treffen mit Rechtsberatern und 10 mit Musk selbst durch. Von Anfang an waren Musks Forderungen klar: Er strebte 25 % Eigentum, die volle Kontrolle über Teslas strategische Ausrichtung und eine vollständige Auszahlung seines Vergütungspakets von 2018 an, das ein Gericht in Delaware letztes Jahr für ungültig erklärt hatte.

Laut Einreichungen äußerte der Vorstand Bedenken, dass Musk wiederholt gedroht hatte, andere Interessen zu verfolgen und Tesla möglicherweise zu verlassen, wobei er möglicherweise wichtige KI-Talente mitnehmen würde. Um dieses Risiko zu mindern und die ungültige Auszeichnung von 2018 zu kompensieren, bietet der neue Plan Musk 96 Millionen gesperrte Aktien im Voraus an, die auf Basis des jüngsten Handels über 31 Milliarden US-Dollar wert sind. Diese Aktien unterliegen einer fünfjährigen Sperrfrist und sind an die Erreichung strenger Leistungsmeilensteine geknüpft. Der Vorstand erklärte ausdrücklich, dass Musk, sollte er die Gerichtsentscheidung zum Paket von 2018 erfolgreich anfechten, die neue Aktienauszahlung nicht erhalten würde, um so ein „Double Dip“ zu verhindern.

Aktionärsperspektiven und Bedenken hinsichtlich der Unternehmensführung

Die vorgeschlagene Vergütung hat bei Investoren und Befürwortern der Unternehmensführung geteilte Reaktionen hervorgerufen. Equilar, ein Unternehmen zur Verfolgung von Vorstandsvergütungen, schätzt, dass Musks Gesamtvergütung bis 2025 113 Milliarden US-Dollar übersteigen könnte, falls alle Ziele erreicht werden. Courtney Yu, Forschungsdirektorin bei Equilar, merkte an, dass Teslas Aktionäre solche Zuteilungen in der Vergangenheit genehmigt haben, was darauf hindeutet, dass sie bei Musks Erfolg einen „enormen Wert“ sehen könnten.

Es hat sich jedoch erheblicher Widerstand formiert. Kristin Hull, Gründerin von Nia Impact Capital, bezeichnete das Paket als „unverantwortlich“ und argumentierte, dass solches Kapital besser in Forschung und Entwicklung oder strategische Akquisitionen investiert werden könnte, was der langfristigen Gesundheit von Tesla zugutekäme. Nia Impact Capital prüft Berichten zufolge eine gemeinsame Anfechtung mit anderen Investoren. Dan Coatsworth, Investmentanalyst bei AJ Bell, kritisierte das Paket als „exzessiv“ und potenziell schädlich für die Unternehmensführung, und fügte hinzu, dass Tesla „seinen Vorsprung verloren“ habe und seine Marke „durch Elons Handlungen außerhalb von Tesla beschädigt“ worden sei. Randi Weingarten, Präsidentin der American Federation of Teachers, forderte die Aktionäre auf, das, was sie als „Geldgier“ bezeichnete, abzulehnen und sich für strengere Standards der Unternehmensführung einzusetzen.

Während die drei größten externen Investoren – Vanguard, BlackRock und State Street – ihre Abstimmungsabsichten noch nicht offengelegt haben, geben ihre früheren Handlungen einen Einblick. Vanguard und BlackRock unterstützten Musks ursprünglichen 56-Milliarden-Dollar-Plan im Jahr 2018, State Street hingegen nicht.

Strategische Notwendigkeiten und Finanzprognosen

Die Begründung des Vorstands für dieses kolossale Paket konzentriert sich darauf, Tesla als globalen Marktführer in Robotik und KI zu positionieren. Sie beschreiben das Abkommen als ein „Super-ehrgeiziges Anreizpaket für einen wegweisenden, ehrgeizigen und einzigartigen CEO“ und betonen, dass Musk einzigartig in der Lage sei, Teslas „volles Potenzial“ freizusetzen. Gemäß den Bedingungen des Abkommens sind die Auszahlungen in 12 Tranchen strukturiert, die jeweils an spezifische operative und finanzielle Meilensteine geknüpft sind. Werden alle Ziele erreicht, könnte Musks derzeitiger Anteil von 13 % an Tesla (oder 19,7 % einschließlich der umstrittenen Optionen von 2018) innerhalb von sieben Jahren auf 25 % steigen. Der Vorstand prognostiziert, dass eine erfolgreiche Umsetzung dieser Ziele Teslas Marktkapitalisierung auf 8,5 Billionen US-Dollar ansteigen lassen könnte, womit die kombinierten Bewertungen von Tech-Giganten wie Microsoft, Meta und Alphabet übertroffen würden.

Trotz der ehrgeizigen Prognosen und des Kursanstiegs der Aktie um 3,6 % auf 350,84 US-Dollar am Tag der Bekanntgabe des Vorschlags ist die Tesla-Aktie im Jahr 2025 immer noch um 13 % gefallen, was die Besorgnis der Anleger über das angeschlagene Elektrofahrzeuggeschäft des Unternehmens und den sich verschärfenden globalen Wettbewerb widerspiegelt. Die bevorstehende Jahreshauptversammlung im November wird ein entscheidender Zeitpunkt sein, der das Gleichgewicht zwischen der Beibehaltung einer als unverzichtbar empfundenen Führung und der Wahrung der Aktionärsinteressen inmitten wachsender Forderungen nach einer robusten Unternehmensführung auf die Probe stellen wird.

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