Die Finanzmärkte zeigen ein komplexes Zusammenspiel von Kräften. Währungen zeigen nach jüngsten Dollar-Rückgängen Widerstandsfähigkeit, während Edelmetalle und Energie-Rohstoffe Gegenwind erfahren. Die Anlegerstimmung wird von Signalen der Zentralbanken, geopolitischen Entwicklungen und Angebots-Nachfrage-Dynamiken geprägt, was ein dynamisches Umfeld für die Vermögensbewertung schafft.
Währungsmärkte erholen sich inmitten sich wandelnder Erwartungen
Der US-Dollar verzeichnete am Donnerstag eine bemerkenswerte Erholung und kehrte damit eine viertägige Verlustserie gegenüber wichtigen Währungen wie dem Euro und dem japanischen Yen um. Diese Erholung wurde hauptsächlich durch die vorherrschenden Erwartungen auf schrittweise Zinssenkungen durch die Federal Reserve angeheizt, auch wenn ein Government Shutdown andauerte. Der Dollar-Index, ein breites Maß für seine Stärke gegenüber einem Korb anderer Währungen, stieg um 0,13 % auf 97,86. Gegenüber dem Yen legte der Dollar auf 147,17 zu, während der Euro leicht auf 1,1719 US-Dollar abwertete. Das britische Pfund gab ebenfalls nach und fiel um 0,25 % auf 1,3443 US-Dollar. Marktteilnehmer erwarten mehrheitlich eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung im Dezember, nach einer früheren Anpassung im September. Das Fehlen offizieller Arbeitsmarktdaten führte zu einer gewissen Volatilität, obwohl private Sektor-Zahlen eine stabile Arbeitslosenquote von 4,3 % anzeigten.
Gold stößt trotz Safe-Haven-Appells auf Widerstand
Die Goldpreise zogen sich von Rekordhöhen zurück und fielen von rund 3.896,49 US-Dollar pro Unze auf 3.845,78 US-Dollar. Dieser Rückgang wurde durch vorsichtige Äußerungen von Lorie Logan von der Federal Reserve Bank of Dallas beeinflusst, die zur Vorsicht bei weiteren Zinssenkungen mahnte. Gold-Futures für Dezember spiegelten diese Stimmung wider und fielen um 0,8 % auf 3.868,10 US-Dollar pro Unze. Der anhaltende Government Shutdown in den USA hat die Veröffentlichung offizieller Wirtschaftsstatistiken behindert und zu einer Atmosphäre der Unsicherheit beigetragen. Dennoch hat die anhaltende Nachfrage nach Gold als sicherer Hafen seine Performance gestützt, wobei das Edelmetall im Jahresverlauf einen beachtlichen Gewinn von 47 % erzielte. Goldman Sachs bekräftigt eine optimistische Prognose und erwartet, dass Gold bis 2026 4.300 US-Dollar pro Unze erreichen wird, wobei anhaltende Inflationsrisiken und geopolitische Spannungen als Haupttreiber genannt werden.
Ölpreise sinken unter Angebotsdruck
Die Rohöl-Benchmarks schlossen am Donnerstag auf Viermonatstiefs, was die Bedenken hinsichtlich eines überversorgten Marktes widerspiegelt. Brent-Rohöl-Futures fielen um 1,9 % auf 64,11 US-Dollar pro Barrel, während West Texas Intermediate (WTI) einen Rückgang von 2,1 % verzeichnete und bei 60,48 US-Dollar pro Barrel schloss. Die Organisation erdölexportierender Länder und ihre Verbündeten (OPEC+) erwägen Berichten zufolge eine Produktionssteigerung um bis zu 500.000 Barrel pro Tag im November, was die Angebotsängste weiter verschärft. Offizielle Daten der Energy Information Administration (EIA) zeigten einen Anstieg der Rohöl-, Benzin- und Destillatbestände, was auf eine nachlassende Nachfrage hindeutet. Trotz dieses Drucks halfen mildernde Faktoren wie ukrainische Angriffe auf russische Energieinfrastrukturen und erhebliche Kaufaktivitäten aus China, stärkere Preisrückgänge zu begrenzen. JPMorgan erwartet im vierten Quartal einen erheblichen Überschuss auf dem globalen Ölmarkt, der voraussichtlich zusätzlichen Abwärtsdruck auf die internationalen Preise ausüben wird.

Tom ist der Mann für die ganz großen Kursschwankungen – egal ob bei Aktien oder Kryptowährungen. Er liebt es, komplexe Zusammenhänge einfach zu erklären (am liebsten mit Fußballvergleichen) und streut in jeden Artikel mindestens einen Wortwitz ein. Seine Kollegen behaupten, sie lesen seine Beiträge nur, um über seine schlechten Kalauer zu lachen – aber wir wissen: heimlich lernen sie dabei was.