Börsen weltweit im Plus: Fokus auf US-Inflation und Fed-Zinsschnitt

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By Tom Richter

Die globalen Finanzmärkte befinden sich an einem kritischen Punkt, wobei die Aufmerksamkeit der Anleger stark auf die bevorstehenden US-Inflationsberichte gerichtet ist, die die unmittelbare Geldpolitik der Federal Reserve prägen werden. Die Wirtschaftsdaten dieser Woche sind entscheidend und beeinflussen die Marktstimmung, die derzeit an der Wall Street Futures mit Aufwärtstrend zeigt, eine Stimmung, die sich auch an den wichtigsten asiatischen Aktienmärkten widerspiegelt.

In den USA verzeichneten die wichtigsten Index-Futures im vorbörslichen Handel am Montag Gewinne, wobei die Futures des S&P 500 und des Dow Jones Industrial Average um 0,2 % und die Nasdaq-Futures um 0,4 % stiegen. Die Federal Reserve hat ihren Leitzins im gesamten Jahr 2025 unverändert gelassen, eine Haltung, die durch robuste Beschäftigungszahlen und Inflationsraten gestützt wird, die sich zwar moderieren, aber immer noch über dem Ziel von 2 % liegen. Dieser vorsichtige Ansatz bleibt bestehen, trotz Forderungen von Präsident Donald Trump nach Zinssenkungen und im Kontext der Zölle seiner Regierung, die die meisten Ökonomen als preistreibenden Faktor identifizieren.

Anzeichen eines sich abschwächenden Arbeitsmarktes haben jedoch viele Analysten dazu veranlasst, eine Zinssenkung um einen Viertelpunkt bei der nächsten Fed-Sitzung am 16. und 17. September zu erwarten. Ein solcher Schritt würde darauf abzielen, die Wirtschaftstätigkeit und die Beschäftigung anzukurbeln, birgt jedoch das inhärente Risiko einer Beschleunigung der Inflation. Die Zentralbank steht vor der heiklen Herausforderung ihres doppelten Mandats: maximale Beschäftigung zu fördern und gleichzeitig Preisstabilität zu gewährleisten. Folglich werden die bevorstehenden Inflationszahlen – der Erzeugerpreisindex (PPI) am Mittwoch und der Verbraucherpreisindex (CPI) am Donnerstag – entscheidende Faktoren für die nächste geldpolitische Ankündigung der Fed sein.

Neben makroökonomischen Indikatoren befeuerten auch spezifische Unternehmensentwicklungen die Marktaktivität. Die Aktien von EchoStar (SATS) stiegen im vorbörslichen Handel um etwa 24 %, nachdem ein Spektrumslizenzabkommen im Wert von 17 Milliarden US-Dollar mit SpaceX bekannt gegeben wurde. Dieser umfassende Deal beinhaltet eine langfristige kommerzielle Partnerschaft, die Boost Mobile-Nutzern Zugang zum Starlink Direct to Cell-Dienst der nächsten Generation von SpaceX ermöglichen wird. Dies folgt auf eine deutliche Rallye Ende letzten Monats, als die EchoStar-Aktie um über 70 % stieg, nachdem AT&T (T) Pläne zur Übernahme ähnlicher Lizenzen für 23 Milliarden US-Dollar bekannt gab. Gleichzeitig stiegen die Aktien von Applovin (APP) und Robinhood (HOOD) jeweils um rund 9 %, nachdem S&P Dow Jones ihre Aufnahme in den S&P 500 Index bekannt gab.

International spiegelten die asiatischen Märkte weitgehend die positive Stimmung wider. Japans Nikkei 225 stieg um 1,5 % und schloss bei 43.643,81 Einheiten, trotz innenpolitischer Unsicherheit, die aus dem angekündigten Rücktritt von Premierminister Shigeru Ishiba resultierte. Analysten sahen diese Entwicklung weitgehend als erwartet an, was möglicherweise sogar politische Prozesse straffen könnte. Naomi Fink, globale Strategin bei Amova Asset Management, kommentierte, dass die Märkte zwar kurzfristig auf eine Interimsführung reagieren könnten, aber nach der Wahl eines neuen Führers Stabilität eintreten könnte. Auch andere regionale Indizes legten zu: Südkoreas Kospi gewann 0,5 %, Hongkongs Hang Seng stieg um 0,9 % und der Shanghai Composite erhöhte sich um 0,4 %. Im Gegensatz dazu verzeichnete Australiens S&P/ASX 200 einen leichten Rückgang von 0,2 %.

Japans Wirtschaftsleistung lieferte weitere positive Signale: Das Kabinett meldete eine annualisierte, saisonbereinigte Wachstumsrate von 2,2 % für das erste Fiskalquartal, die die Erwartungen aufgrund starker Konsumausgaben und Lagerbestandsaufbauten übertraf. Diese positiven Daten, gepaart mit einem neu bestätigten Handelsabkommen mit den USA, das Zölle auf japanische Automobile auf 15 % festlegt – deutlich niedriger als die ursprünglich diskutierten 27,5 % – beflügelten den Automobilsektor. Die Aktien von Toyota (TM) stiegen um 0,3 %, Nissan um 2,4 %, Subaru um 1,3 % und Mitsubishi Motors um 1,2 %. Auch die Geldpolitik der Bank of Japan wird genau beobachtet, wobei solide Lohndaten möglicherweise den Weg für zukünftige Zinsanpassungen ebnen.

Die europäischen Märkte zeigten sich bis zum Mittag stabil, wobei Frankreichs CAC 40 und Deutschlands DAX jeweils um 0,5 % zulegten. Der britische FTSE 100 blieb weitgehend unverändert, was eine relativ ruhige Handelssitzung in der Region widerspiegelt.

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