Der Präsident der New Yorker Federal Reserve, John Williams, hat kürzlich die restriktive Geldpolitik der Zentralbank als „völlig angemessene“ Reaktion auf die zunehmenden Inflationsrisiken, insbesondere jene, die von den jüngst verhängten Zöllen ausgehen, bekräftigt. Seine Äußerungen unterstreichen eine vorsichtige Haltung der Federal Reserve, selbst während Marktteilnehmer zunehmend Zinssenkungen im späteren Jahresverlauf erwarten, was eine Divergenz der Ansichten zwischen politischen Entscheidungsträgern und Anlegererwartungen aufzeigt.
- John Williams, Präsident der New Yorker Federal Reserve, bekräftigte die restriktive Geldpolitik als Reaktion auf Inflationsrisiken, insbesondere jene durch Zölle.
- Die aktuellen Zölle könnten die Inflation bis Ende 2025 und in das Jahr 2026 hinein um etwa einen Prozentpunkt erhöhen.
- Die Federal Reserve prognostiziert eine Verlangsamung des US-Wirtschaftswachstums auf etwa 1 % im kommenden Jahr, gegenüber 2,1 % im Jahr 2024.
- Die Arbeitslosenquote wird voraussichtlich auf rund 4,5 % ansteigen.
- Williams lehnte eine schnelle Kehrtwende in der Geldpolitik ab und betonte die Wichtigkeit der Glaubwürdigkeit der Fed.
Geldpolitik und zollbedingte Inflation
In einer jüngsten Ansprache erklärte Präsident Williams, dass die aktuellen und angekündigten Zölle in den kommenden Monaten voraussichtlich erheblich zu den Inflationsdruck beitragen werden. Dies könnte die Inflation bis Ende 2025 und in das Jahr 2026 hinein um etwa einen Prozentpunkt erhöhen. Diese Einschätzung deckt sich mit den Bedenken von Ökonomen und Unternehmensführern hinsichtlich der inflationären Auswirkungen und potenziellen Lieferkettenstörungen durch die erweiterten Importzölle der Trump-Regierung, von denen viele Konsumgüter betreffen. Williams wies auf erste Preiserhöhungen hin, die bereits in Kategorien beobachtet wurden, die empfindlich auf Handelskosten reagieren, wie Haushaltsgeräte, Musikinstrumente, Gepäck und Geschirr. Darüber hinaus wird erwartet, dass ein schwächerer US-Dollar die Importpreise verstärken und das inflationäre Umfeld verschärfen wird.
Trotz Anzeichen einer gewissen Abkühlung der Inflation im Dienstleistungssektor betonte Williams, dass die zugrunde liegenden Belastungen, insbesondere durch globale Handelsdynamiken, für die Fed weiterhin ein erhebliches Anliegen darstellen. Die jüngsten Zahlen des Verbraucherpreisindex (VPI) stützen diese Vorsicht zusätzlich, da die allgemeine Inflation im Juni Berichten zufolge den fünften Monat in Folge die Erwartungen übertraf. Dieser anhaltende Druck, insbesondere bei Waren, die von neuen Zöllen betroffen sind, bekräftigt das Engagement der Fed für einen datengestützten, abgewogenen Ansatz bei politischen Anpassungen.
Wirtschaftsausblick und Arbeitsmarktprognosen
Williams präsentierte auch eine gedämpftere Wirtschaftsprognose für die USA, die eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums auf rund 1 % im kommenden Jahr voraussagt – ein deutlicher Rückgang gegenüber den 2,1 %, die 2024 beobachtet wurden. Dieses gemäßigte Wachstum wird auf Faktoren wie höhere Zinssätze, globale Unsicherheiten und eine potenzielle Abschwächung der Konsumausgaben zurückgeführt. Gleichzeitig wird erwartet, dass die Arbeitslosenquote auf etwa 4,5 % ansteigen wird. Obwohl historisch niedrig, würde ein solcher Anstieg einen sich abkühlenden Arbeitsmarkt signalisieren, da sich Unternehmen an straffere Finanzbedingungen und eine reduzierte Nachfrage anpassen.
Inmitten dieser Prognosen und der Markterwartung für Zinssenkungen lehnte Williams die Vorstellung einer raschen politischen Kehrtwende entschieden ab. Er betonte die entscheidende Bedeutung der Wahrung der Glaubwürdigkeit der Federal Reserve und der Sicherstellung, dass die Inflationserwartungen fest verankert bleiben. Seine Aussagen spiegeln die jüngsten Äußerungen von Fed-Chef Jerome Powell wider, der ebenfalls vor potenziell höheren Preisdruck aufgrund von Zöllen warnte und die Notwendigkeit betonte, dass die Zentralbank neue Wirtschaftsdaten sorgfältig analysieren muss, bevor sie Änderungen der Zinssätze in Betracht zieht.

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