US stoppt Kobalt-Deal: Markt für Batteriemetalle unter Druck

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By Lisa Hoffmann

Die jüngste abrupte Annullierung eines bedeutenden Rüstungsauftrags des US-Verteidigungsministeriums für Kobaltbeschaffung hat Schockwellen durch den Markt für kritische Batteriemetalle und Seltene Erden geschickt. Diese Entwicklung, die auf Probleme mit der Leistungsbeschreibung und dem Beschaffungsprozess zurückzuführen ist, hat zu einem starken Rückgang der Aktienkurse von Bergbauunternehmen geführt, trotz Zusicherungen, dass die Ausschreibung möglicherweise neu herausgegeben wird. Der Schritt unterstreicht die komplexe geopolitische Landschaft und die anhaltenden Herausforderungen, denen sich die Vereinigten Staaten bei der Sicherung lebenswichtiger Mineralien für ihre Verteidigungs- und Energiewendeinitiativen gegenübersehen.

Die Defense Logistics Agency (DLA) hatte eine Ausschreibung zur Beschaffung von bis zu 7.500 Tonnen Kobalt über einen Zeitraum von fünf Jahren mit einem potenziellen Wert von 500 Millionen US-Dollar eingeleitet. Diese Initiative war ein Eckpfeiler der US-Strategie zur Verringerung der Abhängigkeit von China, das derzeit die globale Kobaltverarbeitung dominiert und erhebliche staatliche Reserven des Metalls hält. Das im August begonnene Ausschreibungsverfahren hatte vor seiner unerwarteten Aussetzung in dieser Woche mehrere Fristverlängerungen erfahren.

Laut offiziellen Erklärungen wird die Annullierung auf „offene Fragen mit der Leistungsbeschreibung zurückgeführt, die gelöst werden müssen, bevor Angebote eingeholt werden können“. Die Mitteilung wies ferner darauf hin, dass „nach der Lösung die Ausschreibung mit neuen Eröffnungs- und Schlussdaten neu herausgegeben wird“. Obwohl dies auf einen vorübergehenden Stopp und nicht auf eine endgültige Politikänderung hindeutet, war die Reaktion des Marktes schnell und entschieden, wobei die Anleger die unmittelbare Störung einkalkulierten.

Der Kontext für diese US-Beschaffungsbemühungen ist entscheidend. Die Kobaltpreise sind aufgrund von Exportbeschränkungen der Demokratischen Republik Kongo, des weltweit größten Produzenten mit einem Anteil von etwa 75 % an der globalen Produktion, zuletzt unter Aufwärtsdruck geraten. Dieses Angebotsrisiko hatte bereits das Interesse der Anleger an Bergbauunternehmen geweckt, die potenziell den US-Auftrag beliefern könnten, darunter Unternehmen wie Vale in Kanada und Sumitomo Metal Mining in Japan.

Branchenanalysten betrachten die Annullierung weitgehend als eine prozedurale Pause und nicht als eine grundlegende Änderung der strategischen Ziele. Die Episode veranschaulicht jedoch eindrücklich die erheblichen geopolitischen Hürden bei der Schaffung robuster Lieferketten für kritische Mineralien. Die Konzentration der Verarbeitungskapazitäten in China, gepaart mit breiteren globalen geopolitischen Spannungen, schafft ein inhärent volatiles Umfeld für Unternehmen, die in diesem Sektor tätig sind. Die zukünftige Entwicklung der Kobaltpreise bleibt möglicherweise ungewiss, bis die Neuausgabe und Finalisierung des US-Beschaffungsprogramms geklärt sind.

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