Der erhebliche Einfluss nicht gewählter Bundesbankenaufsichtsbehörden auf den Zugang zu Finanzdienstleistungen in den Vereinigten Staaten ist zu einem zentralen Diskussionspunkt geworden. Gesetzgeber und Branchenführer äußern Bedenken hinsichtlich der Machtdynamik zwischen den Aufsichtsbehörden und den Geschäftsbanken. Kritiker argumentieren, dass diese weitreichende Autorität, die von einer Reihe von Bundesbehörden ausgeübt wird, Finanzinstitute oft dazu zwingt, umfassenden „Richtlinien“ oder sogar informellen Anweisungen nachzukommen. Dies führt zu dem, was manche als politisch motivierte Kontoschließungen oder „De-Banking“ für Einzelpersonen und Unternehmen bezeichnen. Diese Situation wirft kritische Fragen bezüglich Transparenz, Fairness und dem Potenzial auf, dass regulatorische Macht gegen bestimmte Sektoren oder Ideologien, einschließlich der aufstrebenden Kryptowährungsbranche, instrumentalisiert wird.
- Die weitreichende Macht nicht gewählter US-Bankenaufsichtsbehörden über den Zugang zu Finanzdienstleistungen steht im Fokus der Debatte.
- „Operation Choke Point“ führte zur Einstufung von „Reputationsrisiken“ für Bankkonten und mutmaßlich zu politisch motivierten Schließungen.
- Prominente Fälle wie die der Familie Trump verdeutlichen die Praxis des „De-Banking“.
- Der „Financial Integrity and Regulation Management (FIRM) Act“ soll das Verbot reputationsbasierter Kontoschließungen gesetzlich verankern.
- Sowohl der Vorsitzende der Federal Reserve, Jerome Powell, als auch große Finanzinstitute wie JPMorgan Chase und Bank of America unterstützen die Reform.
- Über Reputationsrisiken hinaus müssen veraltete Gesetze und Vorschriften wie die Obergrenze für Überweisungen von 10.000 US-Dollar und die Vorschriften für Verdachtsmeldungen (SARs) überarbeitet werden.
Die Ursprünge der erweiterten Regulierungsmacht
Die Ursprünge dieser erweiterten Regulierungsmacht werden oft auf Initiativen wie die unter der ehemaligen Regierung von Barack Obama gestartete „Operation Choke Point“ zurückgeführt. Ein Schlüsselelement dieser Operation ermöglichte es den Aufsichtsbehörden, Bankkonten zu kennzeichnen, die als „Reputationsrisiko“ für Bankinstitute wahrgenommen wurden. Darüber hinaus deutete die Formulierung im Handbuch des Office of the Comptroller of the Currency (OCC) an, dass „negative öffentliche Meinung“ ebenso stark gewichtet werden könnte wie ein schwerwiegendes finanzielles Risiko. Diese vagen Richtlinien führten Berichten zufolge zur Schließung verschiedener Konten in ganz Amerika. Einige Beobachter, darunter der Vorsitzende des Senatsausschusses für Banken, Tim Scott, äußerten die Vermutung, dass viele dieser Schließungen auf politische Erwägungen oder regulatorische Missgunst gegenüber bestimmten Branchen oder Kontoinhabern zurückzuführen waren.
Konkrete Auswirkungen und prominente Fälle
Konkrete Beispiele unterstreichen die Auswirkungen dieser Politik. First Lady Melania Trump berichtete in ihren Memoiren, dass ihr langjähriges Bankkonto geschlossen wurde und ihr Sohn, Barron Trump, nach den Ereignissen vom 6. Januar 2021 anschließend kein Konto bei demselben Institut eröffnen konnte. Präsident Donald Trump selbst räumte die umfassende Kontrolle ein, die Regulierungsbehörden über Banken ausüben. Er bemerkte, dass eine Regierung, die den Aufsichtsbehörden anweist, Finanzinstituten „das Leben unmöglich zu machen“, dies effektiv auch tun.
Gesetzgeberische Reaktion und Branchenperspektiven
Als Reaktion auf diese Bedenken unternahm die Trump-Regierung Schritte, um die umstrittene Formulierung des „Reputationsrisikos“ zu streichen. Weitere legislative Maßnahmen sind nun im Gange, um diese Streichung gesetzlich zu verankern und zukünftige Regierungen daran zu hindern, solche vagen Standards leicht wieder einzuführen. Senator Tim Scott und der Abgeordnete Andy Barr stellten den „Financial Integrity and Regulation Management (FIRM) Act“ vor, der darauf abzielt, das Verbot reputationsbasierter Kontoschließungen zu festigen. Der Abgeordnete Barr bekräftigte, dass „woke Regulierungsbehörden“ in der Vergangenheit Unternehmen aufgrund ihrer politischen Ausrichtung ins Visier genommen hätten, und führte Beispiele von Kryptowährungsfirmen über Waffenhersteller bis hin zu Energieunternehmen an. Sogar der Vorsitzende der Federal Reserve, Jerome Powell, hat öffentlich die Abschaffung der Reputationsrisikopolitik unterstützt und erklärt, dies sei „das Richtige“.
Auch Wall-Street-Institutionen haben ihre Perspektiven auf den Einfluss der Bundesaufsichtsbehörden geäußert. Ein Sprecher von JPMorgan Chase bestätigte die Unternehmenspolitik, keine Konten aufgrund politischer oder religiöser Zugehörigkeit zu schließen, und sprach sich für einen transparenteren Regulierungsrahmen aus, um unnötige Kontoschließungen zu mindern. Jamie Dimon, CEO von JPMorgan Chase, kommentierte, dass „De-Banking“ häufig aus der Angst der Bankiers vor staatlichen Konsequenzen resultiert, sollten sie versehentlich mit einer problematischen Entität in Kontakt treten. In ähnlicher Weise stellte Brian Moynihan, CEO der Bank of America, die ständige Präsenz von „über 100 Regulierungsbeamten täglich in unserem Gebäude“ fest, was darauf hindeutet, dass Amerikas zweitgrößter Bank oft „von den Behörden angewiesen wird, Konten zu schließen“.
Jenseits des Reputationsrisikos: Umfassendere regulatorische Herausforderungen
Obwohl der FIRM Act einen wichtigen Schritt zur Wiederherstellung des Kräftegleichgewichts darstellt, geht das Problem über reputationsbasierte Richtlinien hinaus. Finanzinstitute sehen sich auch durch veraltete Gesetze und Vorschriften eingeschränkt, wie beispielsweise die Regelung zur maximalen Überweisung von 10.000 US-Dollar und die Meldepflichten für verdächtige Aktivitäten (Suspicious Activity Reports, SARs), die ihre Fähigkeit, Kunden effizient zu bedienen, beeinträchtigen können. Gesetzgeber wie Senator Scott betonen die Notwendigkeit einer umfassenden Überarbeitung des regulatorischen „Regelwerks“ und bekräftigen, dass die Aufsichtsbehörden die Autorität besitzen, den Prozess zur Beseitigung dieser veralteten und restriktiven Richtlinien einzuleiten, um so ein ausgewogeneres und transparenteres Finanzökosystem zu fördern.

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