Vor dem Hintergrund abkühlender Arbeitsmarktdaten stiegen die US-Aktien auf neue Rekordhochs. Dies wurde durch wachsende Erwartungen der Anleger beflügelt, dass die Federal Reserve bald Zinssenkungen vornehmen wird. Dieser Optimismus folgt auf einen Regierungsbericht, der eine deutliche Verlangsamung der Jobschaffung signalisiert und die Argumente für eine geldpolitische Lockerung zur Stützung des Wirtschaftswachstums untermauert.
Jüngste Regierungsdaten zeigten, dass US-Arbeitgeber im letzten Monat nur bescheidene 22.000 neue Arbeitsplätze geschaffen haben – eine Zahl, die auf eine Abschwächung des Arbeitsmarktes hindeutet. Diese Verlangsamung, gepaart mit den wirtschaftlichen Unsicherheiten, die sich aus den Handelspolitiken von Präsident Donald Trump, insbesondere im Hinblick auf Zölle, ergeben, hat die Forderungen an die Federal Reserve verstärkt, ihren Leitzins nach unten anzupassen. Der Vorsitzende der Federal Reserve, Jerome Powell, hatte die Möglichkeit eines solchen Schrittes bereits eingeräumt, und eine Entscheidung auf der bevorstehenden Sitzung am 16. und 17. September könnte zu niedrigeren Kreditkosten in der gesamten Wirtschaft führen, was sich auf alles von Hypotheken bis hin zu Geschäftskrediten auswirken würde. Während Zinssenkungen darauf abzielen, die Wirtschaftstätigkeit und die Beschäftigung anzukurbeln, bergen sie auch das Risiko einer Beschleunigung der Inflation, ein Hauptanliegen der US-Zentralbank. Dieser jüngste Arbeitsmarktbericht folgt auf ein ähnlich schwaches Ergebnis im Juli, bei dem nur 73.000 Arbeitsplätze geschaffen wurden und nachträgliche Abwärtskorrekturen für frühere Monate vorgenommen wurden – eine Situation, die zuvor Marktvolatilität und eine bemerkenswerte administrative Reaktion von Präsident Trump ausgelöst hatte.
- US-Aktien erreichen Rekordhochs aufgrund von Erwartungen bezüglich Zinssenkungen.
- Der US-Arbeitsmarkt schwächt sich ab; nur 22.000 neue Arbeitsplätze im letzten Monat.
- Geldpolitische Lockerung wird zur Stützung des Wirtschaftswachstums erwartet.
- Eine mögliche Zinssenkung durch die Federal Reserve wird für die Sitzung am 16./17. September erwartet.
- Zinssenkungen bergen das Risiko einer Beschleunigung der Inflation.
- Die aktuellen schwachen Arbeitsmarktdaten folgen auf ein ähnliches Ergebnis im Juli.
Highlights der Unternehmensleistung
Bei den individuellen Aktienbewegungen zeigte Broadcom (AVGO) eine starke Performance, wobei die Aktien im vorbörslichen Handel um 14 % stiegen. Das Technologieunternehmen meldete für das dritte Quartal Umsatzerlöse, die die Schätzungen der Wall Street übertrafen, maßgeblich angetrieben durch einen erheblichen Anstieg der Umsätze im Bereich künstliche Intelligenz um 63 % gegenüber dem Vorjahr. Darüber hinaus gab Broadcom einen optimistischen Ausblick für das vierte Quartal bekannt und prognostizierte Umsatzerlöse, die 24 % höher als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum liegen, was die robuste Nachfrage im KI-Sektor unterstreicht.
Umgekehrt erlebte der Hersteller von Sportbekleidung Lululemon (LULU) einen deutlichen Rückgang, wobei seine Aktie vor Markteröffnung um über 20 % fiel. Das Unternehmen führte einen Fehlbetrag bei seinen Umsatzprognosen für das zweite Quartal an und schrieb die Enttäuschung hauptsächlich einer schwächeren Verkaufsleistung auf dem US-Markt zu.
Globaler Marktüberblick
Die internationalen Märkte präsentierten ein gemischtes Bild. In Europa verzeichneten Deutschlands DAX und der Pariser CAC 40 bis zum Mittag jeweils einen moderaten Anstieg von 0,1 %, während der britische FTSE 100 um 0,4 % zulegte.
Die asiatischen Märkte zeigten größtenteils eine positive Tendenz. Tokios Nikkei 225 stieg um über 1 % und schloss bei 43.018,75 Punkten. Dieser Anstieg wurde durch Berichte über einen Anstieg der japanischen Lohneinkommen im Juli um 4,1 % gegenüber dem Vorjahr (nach 3,1 % im Juni) sowie ein Wachstum der Haushaltsausgaben um 1,4 % gegenüber dem Vorjahr unterstützt, was den dritten Monat in Folge eine Expansion markiert. Diese positiven Wirtschaftsindikatoren, die laut ING Economics die Ausgaben und eine nachhaltige Inflation stärken werden, untermauern die Erwartungen, dass die Bank of Japan eine Zinserhöhung im Oktober in Betracht ziehen könnte. Gleichzeitig unterzeichnete Präsident Trump eine Executive Order, die ein Handelsabkommen mit Japan formalisiert, das reduzierte Zölle auf japanische Automobilimporte beinhaltet.
Die chinesischen Märkte erholten sich nach einem dreitägigen Rückgang, wobei der Hong Konger Hang Seng Index um 1,5 % auf 25.434,93 Punkte stieg und der Shanghai Composite um 1,2 % auf 3.812,51 Punkte zulegte. Südkoreas Kospi legte um 0,1 % auf 3.205.12 Punkte zu, und Australiens S&P/ASX 200 erhöhte sich um 0,5 % auf 8.871,20 Punkte. Taiwans Taiex verzeichnete ebenfalls einen starken Anstieg von 1,3 %, während Indiens BSE Sensex eine bemerkenswerte Ausnahme bildete und einen leichten Rückgang von weniger als 0,1 % erlebte.

Markus ist unser Finanzprofi mit einem siebten Sinn für Zinsänderungen und Wirtschaftstrends. Wenn er nicht gerade durch Bilanzen stöbert oder die neuesten Börsennachrichten kommentiert, sucht er verzweifelt nach dem perfekten Cappuccino – vorzugsweise unter 2 Euro. Sein Motto: „Kaffee rein, Aktien rauf.“