Trumps „Golden Dome“: Milliardenprofite für Rüstungskonzerne auch ohne vollständige Fertigstellung.

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By Tom Richter

Finanzielle Aussichten des „Golden Dome“-Projekts

Der ehrgeizige Plan für ein nationales Raketenabwehrsystem, das von Präsident Donald Trump als „Golden Dome“ bezeichnet und vorangetrieben wird, dürfte führenden Rüstungsunternehmen erhebliche finanzielle Vorteile verschaffen. Laut einer aktuellen Bernstein-Analyse wird dieses Ergebnis erwartet, selbst wenn das Projekt nicht vollständig abgeschlossen wird.

Bernstein-Analyst Douglas Harned vertritt die Ansicht, dass das für 2029 geschätzte Fertigstellungsziel der Initiative – das mit dem Ende der aktuellen Amtszeit von Präsident Trump zusammenfällt – wahrscheinlich nicht erreicht wird. Dies schmälert jedoch nicht das wirtschaftliche Potenzial für die Branche. Die beträchtliche Zuweisung von Geldern für die Entwicklung von Kernkomponenten und der initialen Infrastruktur gewährleistet einen robusten und konsistenten Umsatzstrom für den Verteidigungssektor, selbst wenn das umfassende System nicht realisiert wird.

Umfang und Hauptprofiteure

Der enorme Umfang des „Golden Dome“-Programms erfordert eine breite Beteiligung der gesamten Verteidigungsindustrie und könnte potenziell auch Unternehmen jenseits des traditionellen Rüstungsgeschäfts anziehen. Bernstein identifiziert mehrere Hauptprofiteure, darunter L3Harris Technologies, RTX, Northrop Grumman, Lockheed Martin, BAE Systems und Boeing. Bemerkenswerterweise behält Bernstein eine „Overweight“-Bewertung für Boeing und L3Harris bei, was ein starkes Vertrauen in deren Aktienentwicklung signalisiert.

Marktreaktion und Aktienperformance

Dieser optimistische Ausblick spiegelt sich in den Kurszielen wider: L3Harris wird voraussichtlich 273 US-Dollar erreichen, was ein Aufwärtspotenzial von etwa 10 % gegenüber dem aktuellen Niveau darstellt. Boeing hingegen wird mit einem Kursziel von 249 US-Dollar versehen, was einem Anstieg von rund 25 % gegenüber dem jüngsten Schlusskurs von 197,68 US-Dollar entspräche. Seit Jahresbeginn verzeichnete Boeing einen Anstieg von 13 %, während L3Harris um 19 % zulegte, was eine positive Marktdynamik für beide Unternehmen signalisiert.

Kostenprognosen und nachhaltige Investitionen

Während Präsident Trump die Kosten des Systems ursprünglich auf 175 Milliarden US-Dollar schätzte, geht Bernstein davon aus, dass diese Zahl eher konservativ angesetzt ist. Rund 25 Milliarden US-Dollar wurden bereits im Verteidigungshaushalt 2026 für diesen Plan bereitgestellt. Die Entwicklung eines umfassenden, mehrschichtigen Verteidigungsschildes, das in der Lage ist, vielfältige und sich entwickelnde Bedrohungen zu bewältigen, verursacht von Natur aus immense und steigende Kosten. Harned zieht eine Parallele zur Cybersicherheit und stellt fest, dass Verteidigungsausgaben oft die Offensivkosten übertreffen, bedingt durch die ständige Notwendigkeit der Anpassung an sich weiterentwickelnde Gegner. Dies sichert dauerhafte Investitionen auf absehbare Zeit.

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