Goldpreis-Rekordhoch: Trump-Zölle auf Edelmetalle und ihre Folgen für die Schweiz

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By Markus

Ein jüngster Kurswechsel in der US-Handelspolitik hat die Gold-Futures auf beispiellose Höchststände getrieben und signalisiert eine signifikante Neuausrichtung auf den Edelmetallmärkten. Die Entscheidung der Trump-Regierung, Zölle auf bestimmte Goldbarrenimporte zu erheben – ein Schritt, der früheren Erwartungen widersprach – hat eine Rallye der Comex-Futures ausgelöst und die anhaltende Rolle des Metalls als sicherer Hafen inmitten geopolitischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten unterstrichen. Diese Politikänderung stellt eine bemerkenswerte Abweichung von früheren Ausnahmeregelungen dar und hat eine starke Reaktion bei Anlegern hervorgerufen sowie wichtige internationale Handelspartner beeinflusst.

  • Die Trump-Regierung hat überraschend Zölle auf bestimmte Goldbarrenimporte verhängt, entgegen früherer Erwartungen einer Ausnahmeregelung.
  • Gold-Futures an der Comex erreichten als Reaktion auf die neuen Zölle ein Allzeithoch von 3.534,10 US-Dollar pro Unze.
  • Das Metall hat eine Jahresperformance von etwa 34 % erzielt, da Anleger in einem volatilen Umfeld Stabilität suchen.
  • Die Schweiz, ein bedeutender globaler Edelmetall-Hub, ist von einem neuen, besonders hohen Zolltarif von 39 % auf ihre Goldexporte in die USA stark betroffen.
  • Hochrangige Schweizer Beamte, darunter Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter, führen diplomatische Gespräche zur Reduzierung des Zollsatzes.
  • Der Schweizer Pharmasektor bleibt von den neuen, hohen Zöllen ausgenommen, was einen nuancierten Ansatz der US-Handelspolitik zeigt.

Die unmittelbare Marktreaktion auf diese neuen Zölle war deutlich. Gold-Futures, die an der Comex, dem weltweit größten Gold-Futures-Markt, gehandelt werden, schossen in die Höhe und erreichten ein Allzeithoch von 3.534,10 US-Dollar pro Unze, bevor sie sich leicht konsolidierten. Diese Aufwärtsentwicklung unterstreicht die Jahresperformance von Gold, wobei die Comex-Futures um etwa 34 % gestiegen sind, da Anleger in einem volatilen globalen Umfeld zunehmend Stabilität suchen. Die Verhängung von Zöllen auf Ein-Kilo- und 100-Unzen-Goldbarren, wie die Financial Times berichtete, kam überraschend, da diese Goldtypen zuvor von den im April von der Trump-Regierung eingeführten breiteren Importzöllen ausgenommen werden sollten. Diese frühere Politik hatte Gold, Silber und Platin von Zöllen befreit, was damals zu einem Rückgang der Comex-Futures-Preise führte, da die Befürchtungen einer Angebotsverknappung nachließen.

Gold als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten

Die intrinsische Attraktivität von Gold als sicherer Hafen wird in Zeiten wirtschaftlicher und politischer Instabilität verstärkt. Sein Wert ist tendenziell weniger anfällig für die Volatilität, die andere Anlagen betrifft, und bietet einen stabilen Wertspeicher, selbst wenn wichtige Währungen schwächeln. Diese Widerstandsfähigkeit trägt zu seiner Nachfrage unter Anlegern bei, die turbulente Zeiten bewältigen müssen. Danni Hewson, Leiterin der Finanzanalyse bei AJ Bell, bemerkte, dass diese jüngste Entwicklung, kombiniert mit Golds Safe-Haven-Eigenschaften und einem potenziell schwächer werdenden Dollar im Jahr 2025, Goldanleger dazu ermutigen könnte, das Niveau von 4.000 US-Dollar anzupeilen.

Geopolitische und wirtschaftliche Auswirkungen: Der Fall Schweiz

Über die Marktdynamik hinaus birgt die Zollentscheidung erhebliche geopolitische und wirtschaftliche Auswirkungen, insbesondere für Nationen, die stark am Edelmetallhandel beteiligt sind. Die Schweiz, ein globales Zentrum für Edelmetalle, steht vor einem erheblichen wirtschaftlichen Rückschlag. Gold ist eine der wichtigsten Schweizer Exportgüter in die Vereinigten Staaten, wobei in den zwölf Monaten bis Juni Gold im Wert von etwa 61,5 Milliarden US-Dollar in die USA verschifft wurde. Die neue Abgabe von 39 % auf Schweizer Exporte, eine der höchsten von der Trump-Regierung verhängten, ist besonders gravierend. Dieser Satz ist mehr als 2,5-mal höher als der auf Waren aus der Europäischen Union angewandte und fast viermal höher als der auf britische Exporte, und übertrifft sogar den zuvor für Schweizer Waren vorgeschlagenen Satz von 31 %.

Als Reaktion darauf haben hochrangige Schweizer Beamte, darunter Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter, diplomatische Anstrengungen in Washington unternommen, um eine Reduzierung des Zollsatzes auszuhandeln. Allerdings sind nicht alle Schweizer Industrien gleichermaßen betroffen. Insbesondere der mächtige Schweizer Pharmasektor, der sich kürzlich inmitten von zollbezogenen Ängsten zu erheblichen Investitionen in den USA verpflichtet hat, bleibt von dem 39 %-Satz ausgenommen, was auf einen nuancierten Ansatz in der Handelspolitik der Regierung hindeutet.

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