Globale Märkte im Spannungsfeld: Unternehmensgewinne, Trumps Zölle und Inflationssorgen

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By Lisa Hoffmann

Die globalen Finanzmärkte navigierten am Mittwoch durch eine komplexe Landschaft, geprägt von der ersten Welle von Unternehmensgewinnberichten, die mit anhaltenden Unsicherheiten bezüglich der sich entwickelnden Zollpolitik von Präsident Donald Trump kollidierten. Während die wichtigsten Indizes gemischte Bewegungen vor Markteröffnung zeigten, begann sich der Fokus der Investoren auf die Unternehmensbilanzen zu verlagern, auch wenn zugrunde liegende inflationäre Tendenzen und umfassendere makroökonomische Bedenken die Stimmung an der Wall Street und darüber hinaus weiterhin prägten.

  • Unternehmensergebnisse: Diverse Bilanzberichte; Johnson & Johnson und Goldman Sachs übertrafen Erwartungen, während ASML einen starken Rückgang verzeichnete.
  • Handelspolitik: Anhaltende Unsicherheiten bezüglich Präsident Trumps Zollpolitik beeinflussten die Marktstimmung und Unternehmensausblicke maßgeblich.
  • Inflation: Der US-Verbraucherpreisindex stieg im Juni auf 2,7 %, was die Erwartungen an Zinssenkungen der Federal Reserve dämpft.
  • Globale Märkte: Europa zeigte gemischte, Asien volatile Leistungen; ein neues Handelsabkommen zwischen den USA und Indonesien stützte den Markt in Jakarta.
  • Rohstoffpreise: Rohölpreise für West Texas Intermediate (WTI) und Brent verzeichneten leichte Rückgänge.

Vor Markteröffnung blieben die S&P 500 (SPY) Futures weitgehend stabil und zeigten einen bescheidenen Gewinn von 0,3 %, während die Dow Jones (DIA) Futures um 0,4 % zulegten und die Nasdaq (QQQ) Futures einen Anstieg von 0,1 % verzeichneten. Diese vorbörsliche Aktivität spiegelte einen Markt wider, der mit doppelten Einflüssen zu kämpfen hatte: dem unmittelbaren Effekt der Unternehmensleistungsberichte und den breiteren Auswirkungen der Handelsbeziehungen, der Inflation und der Geldpolitik.

Unternehmensergebnisse im Fokus

Mehrere bedeutende Unternehmen lieferten ihre Quartalsergebnisse und gaben wichtige Einblicke in die Unternehmensgesundheit. Johnson & Johnson (JNJ) stach mit einem Anstieg von 1,8 % im vorbörslichen Handel hervor, nachdem das Unternehmen sowohl die Umsatz- als auch die Gewinnprognosen übertroffen und seine Jahresprognose angehoben hatte. Der Gesundheitsriese nannte die erwarteten wichtigen Produktzulassungen in der zweiten Jahreshälfte als Treiber für Optimismus. Im Finanzsektor übertraf auch Goldman Sachs (GS) die Erwartungen, hauptsächlich angetrieben durch eine starke Leistung in seiner Handelssparte, die von der Marktvolatilität infolge jüngster Zollankündigungen profitierte. Die Aktien stiegen um etwa 1 %. Die Bank of America (BAC) meldete solide Ergebnisse, obwohl ihr Nettozinsertrag leicht unter den Prognosen lag, was zu einem bescheidenen Aktienanstieg von weniger als 1 % führte.

Im Gegensatz dazu erlebte ASML (ASML), der niederländische Marktführer für Halbleiterfertigungsanlagen, einen signifikanten Rückgang von über 7 %. Obwohl das Unternehmen einen geringer als erwarteten Einfluss der US-Zölle meldete, löste die Unfähigkeit, Wachstum für 2026 zu garantieren, eine starke Aktienkorrektur aus. CEO Christophe Fouquet räumte zunehmende makroökonomische und geopolitische Unsicherheiten ein, wobei Zölle als zentraler Faktor identifiziert wurden. ASML unterhält seine strategische Beziehung zu Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSM), einem kritischen Zulieferer von Unternehmen wie Nvidia (NVDA).

Makroökonomische Strömungen und globale Märkte

Der Markt verarbeitete weiterhin die jüngsten Inflationsdaten, die den anhaltenden Preisdruck unterstrichen. Der US-Verbraucherpreisindex (VPI) stieg im Juni auf 2,7 %, gegenüber 2,4 % im Mai, wobei Analysten diesen Inflationsdruck häufig teilweise auf die Zollpolitik von Präsident Trump zurückführten. Diese Persistenz erschwert die Erwartungen an Zinssenkungen durch die Federal Reserve. Obwohl Präsident Trump stets eine flexiblere Geldpolitik befürwortet hat, hat der Vorsitzende der Federal Reserve, Jerome Powell, betont, dass schlüssigere Beweise für die tatsächlichen Auswirkungen der Zölle erforderlich sind, bevor eine Änderung der politischen Richtung in Betracht gezogen wird.

International zeigten die europäischen Märkte eine gemischte Performance: Der deutsche DAX gewann 0,4 % und der britische FTSE 100 stieg um 0,3 %, während Frankreichs CAC 40 unverändert blieb. Die asiatischen Märkte zeigten Volatilität; Tokios Nikkei verzeichnete einen marginalen Rückgang von weniger als 0,1 %, wobei der Fokus auf bevorstehenden Wahlen und erwarteten fiskalischen Stimuli lag. Hongkong und Shanghai gaben jeweils 0,3 % und 0,1 % nach, und der südkoreanische Markt fiel um 0,9 %. Im Gegensatz dazu stieg Taiwan um 0,9 %, Indien gewann 0,2 % und der Markt in Jakarta kletterte um 0,7 %, nach einem bestätigten bilateralen Handelsabkommen zwischen Präsident Trump und Indonesien, das Zollerleichterungen auf US-Exporte einschließt.

Bei den Rohstoffen fiel Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) um 79 Cent und notierte bei 65,73 US-Dollar pro Barrel, während Brent-Rohöl um 67 Cent auf 68,04 US-Dollar nachgab. Der US-Dollar verzeichnete einen leichten Rückgang gegenüber dem japanischen Yen, und der Euro blieb gegenüber dem Dollar stabil.

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