Die Gastronomiebranche erlebt einen bedeutenden Wandel, da große Akteure ihren Fokus verstärkt auf preiswerte Angebote legen, um ein wachsendes Segment preisbewusster Verbraucher zu gewinnen. Diese strategische Neuausrichtung ist weitgehend eine Reaktion auf die erneut aggressive Preisgestaltung von McDonald’s, das seine „Extra Value Meals“ wieder eingeführt hat. Diese überarbeiteten Menüpakete, die Frühstücks-, Mittags- und Abendessenoptionen umfassen, zielen darauf ab, den Kunden eine Ersparnis von etwa 15 % im Vergleich zum Kauf einzelner Artikel zu bieten und signalisieren damit die klare Absicht, den Kundenverkehr in einem herausfordernden wirtschaftlichen Klima wiederzubeleben.
Diese verschärfte Konkurrenz bei den Preispunkten ist nicht unerwartet. Branchenanalysten hatten vorhergesagt, dass das verbesserte Preis-Leistungs-Verhältnis von McDonald’s seine Hauptkonkurrenten dazu zwingen würde, ähnliche Rabatte einzuführen. Dieses strategische Manöver findet vor dem Hintergrund historisch niedriger Verbraucherstimmung statt, was den wahrgenommenen Wert zu einem entscheidenden Faktor bei Kaufentscheidungen macht. Restaurants arbeiten sorgfältig mit ihren bestehenden Menüs und operativen Effizienzen, um zufriedenstellende und substanzielle Mahlzeiten zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten – eine doppelte Anstrengung, um bestehende Kunden zu binden und neue zu gewinnen.
Die Auswirkungen der strategischen Entscheidung von McDonald’s sind bereits im gesamten Sektor spürbar. Kurz nach der Wiedereinführung der Extra Value Meals stellte IHOP sein eigenes tägliches Value-Menü vor, eine dauerhafte Ergänzung seines Kernangebots. Dieses Menü bietet vier verschiedene Frühstücksgerichte, die mit Beilagen täglich von 7 bis 10 Uhr morgens zu einem Festpreis von 6 US-Dollar in teilnehmenden Filialen erhältlich sind. IHOP bekräftigt mit dieser Initiative seine Markenidentität als zugängliches und „geldbörsenfreundliches“ Restaurantziel und reagiert damit direkt auf die Nachfrage der Verbraucher nach Erschwinglichkeit, ohne Kompromisse bei Qualität oder Vielfalt einzugehen.
Auch andere namhafte Fast-Food-Ketten passen ihre Preis- und Promotionsstrategien an. Jack in the Box beispielsweise wird die Größe seiner Getränkebecher um etwa 25 % erhöhen und gleichzeitig die Preise auf seinen Drive-Thru-Menütafeln senken. Diese Änderungen werden voraussichtlich dazu führen, dass über 60 % der Kombi-Menüs in den meisten Märkten unter 10 US-Dollar liegen. Darüber hinaus hat die Kette beliebte Artikel wie Monster Tacos mit einem Zwei-für-3-Dollar-Angebot zurückgebracht und neue „monstergroße“ Snacks eingeführt, mit Plänen für weitere Aktionen im Laufe des Jahres. Auch Burger King beteiligte sich an einer wochenlangen Aktion, bei der kostenlose Artikel ab einem Mindesteinkauf von 1 US-Dollar angeboten wurden, was die weit verbreitete Betonung des Werts unterstreicht.
Die aggressive Rabattstrategie, insbesondere die von McDonald’s angebotene Reduzierung um 15 %, wird angesichts der erheblichen Marktpräsenz der Marke als bedeutender Schritt angesehen. Während Wettbewerber gezwungen sind, mit ähnlichen Anreizen zu reagieren, stellt die Anpassung an die Rabattspanne von McDonald’s eine gewaltige Herausforderung dar. Branchenexperten weisen darauf hin, dass der Preisdruck besonders zu bestimmten Tageszeiten, wie dem Frühstück, akut sein wird, wo Ketten direkt um dieselbe Kundenbasis konkurrieren.
Der Fast-Food-Sektor sieht sich mit einer Konvergenz wirtschaftlicher Belastungen konfrontiert, darunter steigende Lieferkettenkosten und erhöhte Arbeitskosten aufgrund von Anpassungen des Mindestlohns. Diese Faktoren, gepaart mit generell gedämpftem Kundenverkehr, erfordern strategische Anpassungen. Während die Menüpreise in Restaurants mit begrenztem Service im Jahresvergleich gestiegen sind und im April 2023 mit 8,2 % ihren Höhepunkt erreichten, deutet der aktuelle Fokus auf Wert darauf hin, dass die Strategie nicht nur kurzfristige Verkäufe ankurbeln, sondern auch das langfristige Verbraucherverhalten und die Loyalität beeinflussen soll.

Markus ist unser Finanzprofi mit einem siebten Sinn für Zinsänderungen und Wirtschaftstrends. Wenn er nicht gerade durch Bilanzen stöbert oder die neuesten Börsennachrichten kommentiert, sucht er verzweifelt nach dem perfekten Cappuccino – vorzugsweise unter 2 Euro. Sein Motto: „Kaffee rein, Aktien rauf.“