Die strategische Allianz zwischen ESPN und der National Football League (NFL), die die Übertragung bedeutender NFL-Medienwerte, darunter NFL Network und NFL RedZone, an ESPN vorsieht – im Gegenzug für eine 10-prozentige Beteiligung der Liga an ESPN – wird derzeit vom US-Justizministerium (DOJ) einer rigorosen kartellrechtlichen Prüfung unterzogen. Diese Untersuchung unterstreicht einen breiteren Fokus der Bundesregierung auf die Konsolidierung innerhalb der Sportmedienlandschaft und könnte auf eine durchsetzungsfähigere regulatorische Haltung gegenüber großen Branchentransaktionen hindeuten.
- Das US-Justizministerium (DOJ) prüft die strategische Allianz zwischen ESPN und der NFL kartellrechtlich.
- Die Vereinbarung sieht die Übertragung von NFL Network und NFL RedZone an ESPN vor.
- Im Gegenzug erhält die NFL eine 10-prozentige Beteiligung an ESPN.
- Die DOJ-Prüfung zur Kartellfreigabe könnte bis zu 12 Monate dauern.
- ESN hat seinen neuen Direct-to-Consumer (DTC) Streaming-Dienst am 21. August gestartet.
- Ab dem kommenden Jahr werden auch Premium-Live-Events der WWE über ESPN ausgestrahlt.
Von Reuters zitierte Quellen deuten darauf hin, dass das DOJ eine substanzielle Überprüfung der Transaktion durchführen wird, ein Prozess, der für die US-Kartellfreigabe bis zu 12 Monate dauern könnte. Diese regulatorische Hürde steht parallel zu einer weiteren laufenden Prüfung der Kartellabteilung des Justizministeriums bezüglich Disneys früherer Vereinbarung zur Übernahme einer Mehrheitsbeteiligung am Sport-Streaming-Dienst Fubo TV. Die im März erfolgte Forderung der Abteilung nach zusätzlichen Informationen für den Fubo TV-Deal unterstreicht anhaltende Bedenken hinsichtlich einer potenziellen Marktkonzentration im Sport-Streaming.
Experten warnen davor, dass der vorgeschlagene ESPN-NFL-Deal erhebliche Wettbewerbsbedenken aufwirft. Andre P. Barlow, Partner bei Doyle, Barlow & Mazard, bemerkte, dass die Transaktion Disney einen größeren Grad an Kontrolle über die Ausstrahlung von Sportübertragungen verschaffen und dadurch den Wettbewerb in diesem Sektor verringern könnte. Eine solche Marktbeherrschung, so Barlow, könnte letztendlich zu höheren Kosten für die Verbraucher durch erhöhte Preise für Streaming-Dienste oder den direkten Zugang zu Spielen führen.
Strategische Implikationen und Marktexpansion
Trotz der regulatorischen Hürden fügt sich der Deal in die strategische Vision von ESPN ein, insbesondere im Hinblick auf seinen neuen Direct-to-Consumer (DTC) Streaming-Dienst, der am 21. August gestartet ist. NFL RedZone soll ein Schlüsselangebot auf dieser Plattform sein. Jimmy Pitaro, Chairman von ESPN, erklärte, dass die Integration dieser NFL-Medienwerte mit der weitreichenden Präsenz von ESPN darauf abzielt, eine erstklassige Anlaufstelle für Football-Fans zu schaffen, was eine Neudefinition der Fan-Einbindung und eine Stärkung der digitalen Zukunft von ESPN signalisiert.
Um ESPNs aggressive Expansion im Sportinhaltsbereich weiter zu demonstrieren, gab das Netzwerk zudem bekannt, dass die Premium-Live-Events des professionellen Wrestlings der WWE, darunter WrestleMania, SummerSlam und Royal Rumble, ab dem nächsten Jahr über seinen Dienst ausgestrahlt werden. Dieser Schritt unterstreicht ESPNs Absicht, sein Angebot und Portfolio über traditionelle Sportarten hinaus zu erweitern und seine Position in der sich entwickelnden Medienlandschaft zu festigen.
Die Finalisierung der ESPN-NFL-Vereinbarung bleibt von erfolgreichen Verhandlungen, der Zustimmung der NFL-Eigentümer und der entscheidenden behördlichen Genehmigung abhängig, wobei der Transaktionswert bisher nicht öffentlich bekannt gegeben wurde. Das Ergebnis der DOJ-Prüfung wird ein wichtiger Indikator für zukünftige groß angelegte Medienkonsolidierungen sein.

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