Eine bedeutende strategische Initiative ist unter Chinas führenden Polysiliziumproduzenten im Gange, die ein koordiniertes Vorgehen zur Stabilisierung des Sektors durch eine gesteuerte Angebotsreduzierung signalisiert. Unter der Federführung von GCL Technology Holdings schreiten die Gespräche zur Einrichtung eines substanziellen Fonds in Höhe von 50 Milliarden Yuan (7 Milliarden US-Dollar) voran. Das Hauptziel dieses Fonds ist der Erwerb und die Stilllegung eines erheblichen Teils der bestehenden Produktionskapazitäten, um die derzeit defizitäre Industrie zu restrukturieren.
Der vorgeschlagene Plan zielt insbesondere auf die Entfernung von mindestens 1 Million Tonnen Polysiliziumkapazität geringerer Qualität ab. Nach Angaben der Beratungsfirma Bernreuter Research belief sich Chinas gesamte Produktionskapazität Ende 2024 auf 3,25 Millionen Tonnen. Die beabsichtigten Stilllegungen würden somit etwa 38 % der gesamten Kapazität des Landes umfassen, wodurch etwa 2 Millionen Tonnen auf dem Markt verblieben. Jun Zhu, Direktor für Investor Relations bei GCL, beschrieb diese Initiative als vergleichbar mit einer „OPEC der Polysiliziumindustrie“, bei der ein zentraler Ausschuss das Gesamtangebot koordinieren und Produktionsquoten unter den Herstellern aufteilen würde.
- Ein Fonds von 50 Mrd. Yuan (7 Mrd. USD) soll zur Stabilisierung des Polysiliziumsektors eingerichtet werden.
- Geplant ist die Stilllegung von mindestens 1 Million Tonnen minderwertiger Polysiliziumkapazität.
- Dies entspricht etwa 38 % der chinesischen Gesamtproduktionskapazität von 3,25 Millionen Tonnen Ende 2024.
- Die Initiative wird von GCL Technology Holdings angeführt und als „OPEC der Polysiliziumindustrie“ bezeichnet.
- Die Polysiliziumpreise sind in den letzten Wochen um fast 70 % gestiegen.
- Die Akquisitionsplattform soll Ende Q3 2025 starten, Kapazitätserwerb ab Q4 2025 beginnen.
Bekämpfung systemischer Überkapazitäten
Diese Entwicklung unterstreicht ein breiteres staatliches Bestreben in China, schwerwiegende Überkapazitätsprobleme in verschiedenen Industriesektoren, von der Solarenergie bis zu Elektrofahrzeugen, zu mildern. Diese Industrien kämpfen mit intensiven Preiskämpfen, die die Gewinnmargen erheblich geschmälert haben. Die Initiative steht im Einklang mit jüngsten Äußerungen von Präsident Xi Jinping, der Anfang Juli ein Ende des „ungeordneten Preiswettbewerbs“ forderte. Anschließend verpflichtete sich das Industrieministerium nach Gesprächen mit Führungskräften der Solarbranche, die Preise zu stabilisieren und veraltete Produktionsanlagen stillzulegen. Diese politischen Signale führen nun zu konkreten Maßnahmen führender Akteure der Branche.
Marktausblick und Governance
Die Erwartung dieser angebotsseitigen Reformen hat die Rohstoffmärkte bereits beeinflusst, wobei die Polysiliziumpreise in den letzten Wochen Berichten zufolge um fast 70 % gestiegen sind. Die vorgeschlagene Akquisitionsplattform soll Ende des dritten Quartals 2025 starten, wobei der Erwerb von Überkapazitäten und Marktbeständen voraussichtlich im vierten Quartal beginnen wird. Das Aufsichtsgremium des Fonds, als Zentralkomitee bezeichnet, soll sich aus Polysiliziumproduzenten, Plattformgläubigern und möglicherweise Regulierungsvertretern zusammensetzen. Sein ausdrückliches Mandat wird es sein, sicherzustellen, dass die Polysiliziumpreise „in einem für alle Beteiligten vorteilhaften Preisbereich schwanken“, was eine strategische Notwendigkeit widerspiegelt, langfristige Marktstabilität und Rentabilität für den Sektor zu fördern.

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