Target TGT: Bank of America senkt Kursziel auf ‚Sell‘ wegen Digital- und Handelsrisiken

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By Lisa Hoffmann

Eine kürzliche Herabstufung durch die Bank of America wirft einen Schatten auf die Target Corporation (TGT) und signalisiert einen herausfordernden Weg für den Einzelhandelsriesen. Die Umstellung auf eine „Verkaufen“-Einstufung und eine deutliche Senkung des Kursziels spiegeln tief sitzende Bedenken hinsichtlich Targets langfristiger Wettbewerbspositionierung und Anfälligkeit für breitere wirtschaftliche Belastungen, insbesondere die US-Handelspolitik, wider. Diese Neubewertung durch ein großes Finanzinstitut unterstreicht die sich entwickelnde Landschaft für etablierte Einzelhändler, die sich durch die digitale Transformation und geopolitischen Gegenwind navigieren müssen.

  • Analysten der Bank of America stufen Target auf „Verkaufen“ herab.
  • Das Kursziel wird von 105 $ auf 93 $ pro Aktie gesenkt.
  • Bedenken bestehen hinsichtlich Targets langfristiger Wettbewerbspositionierung und Anfälligkeit für US-Handelspolitik.
  • Rückgang der monatlich aktiven App-Nutzer im Vergleich zu Konkurrenten wie Walmart.
  • Die Target-Aktie verzeichnete seit Jahresbeginn einen Verlust von ca. 24 %.

Marktreaktion und Digitale Kluft

Robert Ohmes, Analyst der Bank of America, revidierte Targets Kursziel von 105 $ auf 93 $ pro Aktie, was eine unmittelbare Marktreaktion auslöste. Nach der Ankündigung verzeichnete die Target-Aktie einen Rückgang, der zu einem Verlust von etwa 24 % seit Jahresbeginn beitrug. Diese Entwicklung steht in scharfem Kontrast zum Fokus des breiteren Marktes auf die Tech-Branche und verdeutlicht spezifische Schwachstellen im traditionellen Einzelhandel.

Ohmes‘ Analyse weist auf eine wachsende Disparität im digitalen Engagement zwischen Target und seinen Hauptkonkurrenten wie Walmart hin. Daten zeigen einen Rückgang der monatlich aktiven App-Nutzer bei Target, während Walmart im gleichen Zeitraum ein robustes Wachstum verzeichnete. Dieser Trend ist entscheidend, da ein nachhaltiger digitaler Traffic grundlegend für die Generierung profitabler Werbeeinnahmen und die Erweiterung der Marktplatzaktivitäten ist. Ein schwächerer digitaler Fußabdruck führt zu reduzierten alternativen Einnahmequellen und erhöhtem Druck auf die Kernmargen im Einzelhandel.

Wirtschaftlicher Gegenwind und Zollbelastung

Über den digitalen Wettbewerb hinaus ist Target erheblichen Auswirkungen der aktuellen US-Handelspolitik ausgesetzt, insbesondere den unter der Regierung von Präsident Donald Trump eingeführten Zöllen. Da fast 50 % seines Produktsortiments importiert werden, übertrifft Targets Anfälligkeit für diese Zölle die von Wettbewerbern wie Walmart, die etwa 33 % ihrer Waren importieren, erheblich. Diese Disparität bedeutet, dass Target wesentlich höhere Preiserhöhungen umsetzen müsste, um die gestiegenen Importkosten auszugleichen.

Laut Ohmes‘ Berechnungen müsste Target möglicherweise eine durchschnittliche Preiserhöhung von 8 % vornehmen, um die Auswirkungen der Zölle abzumildern, ohne das Verkaufsvolumen oder die Betriebskosten zu ändern. Im Gegensatz dazu bräuchte Walmart Erhöhungen im Bereich von 4 % bis 5 %. Eine solche Preisdifferenz könnte Targets Wettbewerbsfähigkeit stark beeinträchtigen und preissensible Verbraucher potenziell abschrecken.

Erwartete Quartalsergebnisse

Die Herabstufung erfolgt vor Targets erwartetem Quartalsbericht für das zweite Quartal, der für Mittwoch, den 20. August, angesetzt ist. Von LSEG befragte Analysten prognostizieren einen erheblichen Rückgang der Profitabilität des Unternehmens, mit einem erwarteten Gewinnrückgang von 20 % im Jahresvergleich. Diese erwartete Finanzleistung unterstreicht die Kombination aus digitalen strategischen Lücken und makroökonomischen Herausforderungen, die derzeit die Aussichten des Einzelhändlers belasten.

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