US-Arbeitsmarkt schwächelt: 90% Wahrscheinlichkeit für Fed-Zinssenkung im September

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By Lisa Hoffmann

Die Markterwartungen für eine Zinssenkung der Federal Reserve im September sind stark gestiegen, hauptsächlich ausgelöst durch einen jüngsten, schwächer als erwartet US-Arbeitsmarktbericht. Diese signifikante Verschiebung deutet auf einen potenziellen Kurswechsel der Zentralbank hin, die das ganze Jahr über eine feste geldpolitische Haltung beibehalten hat, da Investoren nun einen bevorstehenden Lockerungszyklus antizipieren.

  • Der jüngste US-Arbeitsmarktbericht für Juli zeigte lediglich 73.000 neue Arbeitsplätze, deutlich unter den Erwartungen.
  • Es gab umfassende Abwärtskorrekturen der Beschäftigungszahlen für Mai und Juni um insgesamt 258.000 Stellen.
  • Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte im September stieg laut CME FedWatch auf 90,4 %.
  • Der Offenmarktausschuss (FOMC) hielt die Zinssätze in allen fünf Sitzungen des Jahres, einschließlich Juli, konstant.
  • Bei der Juli-Sitzung des FOMC gab es einen seltenen Dissens, bei dem zwei Fed-Gouverneure eine Zinssenkung befürworteten.

Stabile Geldpolitik und interner Dissens bei der Fed

Der Offenmarktausschuss der Federal Reserve (FOMC) hat in allen fünf Sitzungen dieses Jahres, einschließlich der jüngsten im Juli, die Zinssätze stabil gehalten. Diese Politik wurde trotz einer hartnäckig über dem 2 %-Ziel der Fed liegenden Inflation beibehalten, zusätzlich erschwert durch das Potenzial von Zöllen, die Preisniveaus weiter zu erhöhen. Bemerkenswerterweise gab es bei der Juli-Sitzung einen ungewöhnlichen Dissens: Zwei Fed-Gouverneure sprachen sich für eine Zinssenkung aus – ein seltenes Vorkommen, das eine interne Divergenz in der Geldpolitik widerspiegelt, die seit Jahrzehnten nicht mehr zu beobachten war.

Dynamik der Wirtschaftsindikatoren und die Rolle des Arbeitsmarkts

Frühere Wirtschaftsindikatoren boten gemischte Interpretationen. Der Index für persönliche Konsumausgaben (PCE), der bevorzugte Inflationsindikator der Fed, zeigte im Juni einen Anstieg: Der Headline-PCE erreichte 2,6 % jährlich und der Kern-PCE 2,8 %. Dies führte an den Märkten zunächst zu einer Verringerung der wahrgenommenen Wahrscheinlichkeit einer September-Senkung. Die Kommentare von Federal Reserve-Vorsitzendem Jerome Powell nach der Juli-Sitzung, in denen er den Arbeitsmarkt als „weitgehend im Gleichgewicht“ beschrieb und feststellte, dass US-Unternehmen und Verbraucher die Kosten von Zöllen weitgehend trugen, wurden anfänglich als relativ restriktiv interpretiert, was die Erwartungen an Zinssenkungen weiter dämpfte.

Die wirtschaftliche Landschaft änderte sich jedoch dramatisch mit der Veröffentlichung des Arbeitsmarktberichts für Juli, der lediglich 73.000 neu geschaffene Arbeitsplätze auswies – deutlich unter der Schätzung von 110.000 durch LSEG-Ökonomen. Hinzu kamen erhebliche Abwärtskorrekturen der Beschäftigungszahlen für Mai und Juni um insgesamt 258.000 weniger Arbeitsplätze, was einen abkühlenden Arbeitsmarkt unterstrich. Dieser entscheidende Datenpunkt befeuerte die Marktspekulationen neu und ließ die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte im September laut dem CME FedWatch Tool auf 90,4 % ansteigen. Inmitten dieser geldpolitischen Überlegungen hat Präsident Donald Trump scharfe Kritik an Vorsitzendem Powell geäußert und sich dafür eingesetzt, dass der Federal Reserve Board die Kontrolle über geldpolitische Entscheidungen übernimmt.

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