Globaler Ölmarkt: Geopolitische Spannungen und Trumps Zölle treiben die Preise.

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By Tom Richter

Die globalen Ölmärkte befinden sich an einem komplexen Schnittpunkt geopolitischer Spannungen und sich entwickelnder Handelsdynamiken, wobei die Rohölpreise nach anfänglicher Volatilität bescheidene Gewinne verzeichnen. Die verschärfte Haltung der USA in Bezug auf internationale Konflikte, insbesondere gegenüber Russland, hat einen bemerkenswerten Risikoaufschlag eingeführt, der große Volkswirtschaften dazu zwingt, ihre Energiebeschaffung und Handelsausrichtung neu zu bewerten.

  • US-Präsident Trump hat ein verschärftes Ultimatum an Russland bezüglich des Ukraine-Konflikts gestellt.
  • Eine Frist von 10 bis 12 Tagen für eine Deeskalation wurde gesetzt, andernfalls drohen 100% Sekundärzölle.
  • Experten schätzen einen nachhaltigen Versorgungsrisikoaufschlag von 4 bis 5 US-Dollar pro Barrel auf die Ölpreise.
  • US-Finanzminister Bessent warnte China, den größten Importeur russischen Öls, vor erheblichen Zöllen.
  • Indien signalisierte seine Bereitschaft zur Anpassung, während China voraussichtlich nicht konform sein wird.
  • Dies könnte 2,3 Millionen Barrel russischer Ölexporte pro Tag stören und globale Lieferketten beeinflussen.

Geopolitische Spannungen und ihre Auswirkungen auf den Ölmarkt

Ein wesentlicher Treiber der aktuellen Marktstimmung ist Präsident Donald Trumps verschärftes Ultimatum an Russland zur Deeskalation des Konflikts in der Ukraine. Trump hat eine engere Frist von etwa 10 bis 12 Tagen gesetzt und droht bei Nichteinhaltung mit 100% Sekundärzöllen auf nicht-konforme Handelspartner. Diese aggressive Verschiebung, wie von Vandana Hari von Vanda Insights festgestellt, hat einen nachhaltigen Versorgungsrisikoaufschlag von 4 bis 5 US-Dollar pro Barrel in die Ölpreise integriert, der von Russlands Handlungen abhängt.

Direkte Handelspartner unter Druck: China und Indien

Die Auswirkungen dieser Politik betreffen direkt die großen Energieverbraucher. US-Finanzminister Scott Bessent hat China, den größten Importeur russischen Öls, vor erheblichen Zöllen gewarnt, sollten die Käufe fortgesetzt werden. Während Analysten von JP Morgan davon ausgehen, dass China die Forderungen nicht erfüllen wird, hat Indien Berichten zufolge seine Bereitschaft zur Anpassung signalisiert. Dieser Schritt könnte 2,3 Millionen Barrel russischer Ölexporte pro Tag stören und erhebliche Anpassungen der globalen Lieferketten erforderlich machen.

Breitere Handels- und Wirtschaftsdynamik

Über direkte geopolitische Konfrontationen hinaus beeinflussen auch breitere Wirtschafts- und Handelsdiskussionen den Markt. Eine jüngste Vereinbarung zwischen den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union, die 15% US-Zölle auf europäische Importe umfasste, hat potenzielle Handelsfeindseligkeiten abgemildert und den Ölpreisen eine grundlegende Stütze geboten. Gleichzeitig hängt eine potenzielle Steigerung der Ölversorgung aus Venezuela von der Genehmigung der USA für ausländische Partner des staatlichen Ölkonzerns PDVSA ab, dort tätig zu werden.

Auf der breiteren Wirtschaftsebene hat der Internationale Währungsfonds (IWF) kürzlich seine globalen Wachstumsprognosen für 2025 und 2026 leicht nach oben korrigiert. Gleichzeitig warnte der IWF jedoch vor anhaltend erheblichen Risiken, darunter ein potenzieller Wiederanstieg der Zollsätze, zunehmende geopolitische Spannungen und wachsende Haushaltsdefizite. Trotz dieser makroökonomischen Elemente wird weithin erwartet, dass die Federal Reserve auf ihrer bevorstehenden geldpolitischen Sitzung die aktuellen Zinssätze beibehalten wird, was mit dem Fokus des Marktes auf unmittelbare geopolitische Entwicklungen und deren Auswirkungen auf die globale Energiestabilität übereinstimmt.

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