Boeing St. Louis: Drohender Streik gefährdet F-47 Kampfjet-Produktion für US-Verteidigung

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By Lisa Hoffmann

Ein bedeutender Arbeitskampf eskaliert bei Boeings Verteidigungssparte in St. Louis, Missouri, und bedroht die Produktion wichtiger Militärflugzeuge. Mitarbeiter, die von der International Association of Machinists and Aerospace Workers (IAM) vertreten werden, haben den jüngsten Vertragsentwurf des Unternehmens entschieden abgelehnt und damit die Voraussetzungen für einen potenziellen Streik geschaffen, der nationale Verteidigungsprioritäten beeinträchtigen könnte.

  • Die International Association of Machinists and Aerospace Workers (IAM) vertritt rund 3.200 Mitarbeiter bei Boeing Defense in St. Louis.
  • Die Gewerkschaft lehnte Boeings jüngstes Vertragsangebot ab, das eine 20%ige Lohnerhöhung über vier Jahre und einen 5.000 US-Dollar Ratifikationsbonus umfasste.
  • Obwohl der bestehende Vertrag am Sonntag auslief, wurde eine einwöchige „cooling-off period“ bis zum 4. August angekündigt, um einen Streik zu verzögern.
  • Boeing äußerte Enttäuschung über die Ablehnung und hat Notfallpläne aktiviert, ohne weitere Verhandlungen mit der Gewerkschaft geplant zu haben.
  • Ein potenzieller Streik könnte die Produktion des neuen F-47-Kampfjets beeinträchtigen, der für die zukünftige Luftüberlegenheit der USA entscheidend ist.

Die IAM, die rund 3.200 Mitarbeiter an drei Standorten im Raum St. Louis vertritt, lehnte ein Angebot ab, das eine allgemeine Lohnerhöhung von 20 % über vier Jahre, einen Ratifikationsbonus von 5.000 US-Dollar sowie erweiterte Urlaubs- und Krankheitsleistungen umfasste. Nach Angaben der Gewerkschaft „wurde das Angebot den Prioritäten und Opfern ihrer Mitglieder nicht gerecht“, ohne jedoch die genauen Mängel zu spezifizieren, die zur Ablehnung führten.

Obwohl der bestehende Vertrag am Sonntag auslief, verzögert eine von der Gewerkschaft angekündigte einwöchige „Abkühlungsphase“ (cooling-off period) jede Streikmaßnahme bis zum 4. August. Boeing äußerte sich enttäuscht über das Ergebnis und erklärte, das abgelehnte Angebot sei „das attraktivste Vertragsangebot, das wir jemals unterbreitet haben“. Das Unternehmen hat seinen Notfallplan im Hinblick auf einen Streik aktiviert und hat derzeit keine weiteren Verhandlungen mit der Gewerkschaft terminiert.

Strategische Auswirkungen auf die Luftüberlegenheit der USA

Diese Arbeitskonflikte treten zu einem kritischen Zeitpunkt für Boeings Verteidigungsgeschäft auf. Das Unternehmen hat seine Einrichtungen in St. Louis erweitert, um die Produktion des neuen F-47-Kampfjets der US Air Force zu unterstützen, nachdem es Anfang des Jahres einen bedeutenden Pentagon-Vertrag erhalten hatte. Präsident Donald Trump hatte die F-47 im März formell als den Kampfjet für die Luftüberlegenheit der nächsten Generation der US Air Force bezeichnet und sie damit ins Zentrum des Programms „Next Generation Air Dominance“ gestellt. Dieses Programm soll die alternde F-22-Raptor-Flotte ersetzen, so der Congressional Research Service.

Die F-47 gilt als entscheidende Komponente der zukünftigen Luftkampffähigkeiten des US-Militärs. Folglich könnten längere Arbeitsunterbrechungen die Produktionszeitpläne für dieses wichtige Flugzeug entscheidend behindern und möglicherweise die nationale Verteidigungsbereitschaft sowie die umfassendere strategische Modernisierung der US-Luftflotte beeinträchtigen. Das Verteidigungsministerium hat sich bisher nicht zu den potenziellen Auswirkungen eines Streiks geäußert.

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