Der US-Benzinmarkt erlebt derzeit eine bemerkenswerte Konvergenz von Faktoren, die auf eine mögliche Rückkehr zu Preisniveaus hindeuten, die seit über vier Jahren nicht mehr beobachtet wurden, wobei ein nachhaltiger Rückgang unter 3 US-Dollar pro Gallone zunehmend wahrscheinlich wird. Diese signifikante Verschiebung, angetrieben durch robuste Lieferzuflüsse und eine messbare Dämpfung der Konsumentennachfrage, bietet eine beträchtliche wirtschaftliche Entlastung und gestaltet die kurzfristige Dynamik des Energiemarktes neu.
- Es wird ein nachhaltiger Rückgang des US-Benzinpreises unter 3 US-Dollar pro Gallone prognostiziert, ein Niveau, das seit über vier Jahren nicht mehr erreicht wurde.
- Die inländische Kraftstoffnachfrage in den USA sank in der Woche bis zum 4. Juli im Jahresvergleich um 2,5 % und über die letzten vier Wochen um 1 %.
- Die US-Benzinimporte stiegen Mitte Juni auf 100.700 Barrel pro Tag, den höchsten Stand seit über einem Jahr.
- Die OPEC hat ihre Rohölproduktion für August um 548.000 Barrel pro Tag erhöht.
- Der nationale Durchschnittspreis für Benzin erreichte nach dem Unabhängigkeitstag mit 3,14 US-Dollar pro Gallone den niedrigsten Sommerpreis seit vier Jahren.
- Branchenanalysten erwarten einen weiteren Preisrückgang unter 3 US-Dollar pro Gallone bis September.
Sich entwickelnde Nachfragedynamik
Die inländische Kraftstoffnachfrage hat sich merklich verlangsamt und weicht von den typischen saisonalen Mustern ab. Daten zeigen eine jährliche Reduzierung der Nachfrage um 2,5 % für die Woche zum 4. Juli, eine Periode, die traditionell durch Spitzenwerte im Reiseverkehr gekennzeichnet ist. Diese Verlangsamung wird primär extremen Sommerwetterbedingungen zugeschrieben, die das Reisen einschränken, sowie langfristigen Verschiebungen wie der zunehmenden Verbreitung kraftstoffeffizienter Fahrzeuge und dem weitreichenden Einfluss von Fernarbeit. Der Indikator der U.S. Energy Information Administration (EIA) für die Benzinnachfrage lag in den letzten vier Wochen durchschnittlich bei 9,2 Millionen Barrel pro Tag, ein Rückgang um 1 % gegenüber dem Vorjahr, was auf eine nachhaltigere Reduzierung gegenüber dem Höhepunkt von 9,3 Millionen Barrel pro Tag im Jahr 2018 hindeutet.
Reichliches Angebot und globale Faktoren
Gleichzeitig profitiert der Markt von einem reichlichen Angebot. Die US-Benzinimporte sind stark angestiegen und erreichten Mitte Juni mit 100.700 Barrel pro Tag den höchsten Stand seit über einem Jahr, wobei bedeutende Lieferungen aus Kanada und Europa stammten. Dieser Zustrom hat die nationalen Lagerbestände erheblich gestärkt. Global trägt die Entscheidung der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC), die Rohölproduktion im August um 548.000 Barrel pro Tag zu erhöhen, zusätzlich zum Abwärtsdruck auf die Rohölpreise bei. Niedrigere Rohölkosten führen direkt zu geringeren Produktionskosten für Raffinerien, die typischerweise an die Verbraucher weitergegeben werden. Infolgedessen sind die US-Rohölpreise inmitten von Bedenken hinsichtlich einer trägen Nachfrage und internationaler Handelsspannungen um mehr als 20 % gefallen.
Auswirkungen auf Verbraucher und Zukunftsaussichten
Diese Marktanpassung hat den amerikanischen Verbrauchern bereits spürbare Vorteile gebracht. Laut dem neuesten Bericht des Verbraucherpreisindex (CPI) fielen die Benzinpreise im 12-Monats-Zeitraum bis Juni um 8,3 %. Nach den Feiertagen zum Unabhängigkeitstag sank der nationale Durchschnittspreis auf 3,14 US-Dollar pro Gallone, was den niedrigsten Sommerpreis seit vier Jahren markiert; das letzte Mal, dass die Durchschnittspreise unter 3 US-Dollar pro Gallone lagen, war im Mai 2021. Branchenanalysten, darunter Patrick De Haan, Leiter der Erdölanalyse bei GasBuddy, erwarten eine weitere Preisschwäche und prognostizieren eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass der nationale Durchschnitt bis September unter 3 US-Dollar pro Gallone fallen wird.
Politischer Kontext in den Energiemärkten
Obwohl US-Präsident Donald Trump sein Engagement zur Senkung der Kraftstoffpreise bekundet hat, stellen Marktbeobachter im Allgemeinen fest, dass der letztendliche Einfluss von Präsidentschaftsverwaltungen auf die Zapfsäulenpreise begrenzt ist und primär von komplexen globalen Angebots- und Nachfragegrundlagen sowie geopolitischen Faktoren bestimmt wird.

Markus ist unser Finanzprofi mit einem siebten Sinn für Zinsänderungen und Wirtschaftstrends. Wenn er nicht gerade durch Bilanzen stöbert oder die neuesten Börsennachrichten kommentiert, sucht er verzweifelt nach dem perfekten Cappuccino – vorzugsweise unter 2 Euro. Sein Motto: „Kaffee rein, Aktien rauf.“