USA vs. EU: Handelsstreit eskaliert – 30% Zölle und europäische Antwort

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By Tom Richter

Die globale Handelslandschaft sieht sich erneut einer erhöhten Volatilität gegenüber, da die Trump-Regierung an ihrer Frist vom 1. August für neue Zölle auf europäische Waren festhält. Die bevorstehende Einführung eines Zolls von 30 %, von US-Beamten bestätigt, unterstreicht eine verhärtete Verhandlungsposition, selbst während die transatlantischen Gespräche andauern. Die Regierung hat klargestellt, dass, auch wenn der Dialog über die Frist hinaus fortgesetzt werden könnte, die Zölle ohne Verzögerung in Kraft treten werden, was einen entscheidenden Moment für die Wirtschaftsbeziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union signalisiert.

  • Die Trump-Regierung hält an der Frist vom 1. August für die Einführung von 30 % Zöllen auf europäische Waren fest.
  • Die Zölle sollen trotz laufender transatlantischer Gespräche ohne Verzögerung in Kraft treten.
  • Der US-Ansatz ist deutlich aggressiver als frühere Verhandlungen, wie das Abkommen mit dem Vereinigten Königreich (10 % Basiszoll).
  • Analysten wie Arnaud Girod von Kepler Cheuvreux befürchten, dass die USA einen Mindestzoll von 15 % bis 20 % anstreben.
  • Die EU bereitet umfangreiche Gegenmaßnahmen vor, die zunächst 21 Milliarden Euro und in einer zweiten Phase weitere 72 Milliarden Euro an US-Importen betreffen könnten.
  • Die Europäische Kommission erwägt den Einsatz ihres Anti-Nötigungsinstruments, um schnell auf US-Maßnahmen zu reagieren.

Dieser assertive Ansatz weicht erheblich von früheren Handelsverhandlungen ab, wie jenen mit dem Vereinigten Königreich, die einen Basiszoll von 10 % sowie wichtige sektorale Ausnahmen festlegten. Analysten, darunter Arnaud Girod von Kepler Cheuvreux, äußern Skepsis, dass ein ähnlicher, nachgiebigerer Rahmen angesichts der derzeit angespannten Beziehungen auf die EU angewendet wird. Präsident Trump hat sich konsequent für die Beibehaltung eines 25-prozentigen Zolls auf europäische Automobile ausgesprochen, eine Maßnahme, die die deutsche Wirtschaft unverhältnismäßig stark treffen und sich im gesamten europäischen Exportsektor auswirken würde. Der Markt hat vorsichtig reagiert, insbesondere auf Berichte der Financial Times, die auf einen US-Druck hindeuten, jede Vereinbarung müsse einen Mindestzoll von 15 % bis 20 % umfassen. Ein solcher Bereich, so Girod, könnte die europäischen Exporte erheblich behindern, insbesondere in Verbindung mit der Aufwertung des Euro, und könnte auch Inflationsbedenken innerhalb der Vereinigten Staaten neu entfachen.

EU-Vorbereitungen und Gegenmaßnahmen

Während sich die Frist nähert, bereitet die Europäische Union aktiv ihre eigenen kommerziellen Gegenmaßnahmen vor. Europäische Beamte haben breite Unterstützung unter den Mitgliedstaaten, mit Ausnahme Ungarns, für eine robustere Vergeltungshaltung bestätigt. Erste Maßnahmen, die US-Importe im Wert von rund 21 Milliarden Euro betreffen, sind bereits finalisiert, wobei eine zweite Phase vorbereitet wird, um weitere 72 Milliarden Euro anzugehen. Zu den Sektoren, die potenziell betroffen sind, gehören Textilien, Lebensmittelprodukte, Getränke und verschiedene landwirtschaftliche Güter.

Zur weiteren Stärkung ihrer Position plädieren mehrere europäische Regierungen für den Einsatz des Anti-Nötigungsinstruments des Blocks. Dieses mächtige Handelsinstrument würde die Europäische Kommission befähigen, schnelle und umfassende Vergeltungsmaßnahmen gegen Washington zu ergreifen. Dieser Tonwechsel in Brüssel deutet auf eine wachsende Ungeduld hin, wobei viele europäische Staats- und Regierungschefs jedes Ergebnis, das ungünstiger als das britische Abkommen ist, als strategisch inakzeptabel betrachten. Die Einsätze sind beträchtlich: Der bilaterale Handel zwischen den USA und der EU beläuft sich auf etwa 1,96 Billionen US-Dollar, wobei Europa einen Handelsüberschuss von rund 50 Milliarden Euro verzeichnet. Jedes signifikante Zollungleichgewicht könnte eine der weltweit wichtigsten Wirtschaftspartnerschaften destabilisieren, wodurch jeder Schritt beider Seiten des Atlantiks einer intensiven Prüfung durch die globalen Märkte unterliegt. Die Europäische Kommission erwägt den Einsatz ihres Anti-Nötigungsinstruments, um schnell auf US-Maßnahmen zu reagieren.

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