Nvidia: Milliarden-Comeback im China-KI-Chip-Markt durch neue Exportlizenzen

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By Tom Richter

Nvidia (NVDA), eine dominierende Kraft auf dem globalen Markt für Chips für künstliche Intelligenz, steht Berichten zufolge vor einer erheblichen finanziellen Erholung, da sie von der Trump-Administration entscheidende Exportlizenzen für die Wiederaufnahme des Verkaufs ihrer fortschrittlichen KI-Chips an China erhalten hat. Dieser strategische Kurswechsel in der US-Politik wird voraussichtlich Milliarden von Dollar in die Umsatzströme des Unternehmens spülen und dessen Finanzaussichten für die kommenden Geschäftsperioden neu kalibrieren.

  • Nvidia erhält von der Trump-Administration Exportlizenzen für fortschrittliche KI-Chips zum Verkauf nach China.
  • Wall-Street-Analysten prognostizieren eine Umsatzrückgewinnung von 10 bis 15 Milliarden US-Dollar im zweiten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres.
  • Die Lizenzen betreffen H20-Chips, die auf der Hopper-Architektur basieren, nach einem zuvor im April verhängten effektiven Verbot.
  • China machte im Geschäftsjahr 2025 13 % des Umsatzes von Nvidia aus; frühere Restriktionen führten zu erheblichen finanziellen Einbußen.
  • Die Produktionskapazität von TSMC, Nvidias Hauptauftragsfertiger, könnte ein limitierender Faktor für die vollständige Umsatzrealisierung sein.

Umsatzaussichten und Markterholung

Wall-Street-Analysten prognostizieren eine substanzielle Erholung der Umsätze von Nvidia im chinesischen Markt. Unternehmen wie Stifel, Bernstein und William Blair schätzen, dass Nvidia in der zweiten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres zwischen 10 und 15 Milliarden US-Dollar zurückgewinnen könnte. Dieser Zufluss könnte den Gesamtumsatz aus der Region für Nvidias Geschäftsjahr 2026 (endend im nächsten Januar) auf geschätzte 15,5 bis 20,5 Milliarden US-Dollar anheben, ein bemerkenswerter Anstieg gegenüber den rund 17 Milliarden US-Dollar, die im Geschäftsjahr 2025 gemeldet wurden. Analysten erwarten eine beschleunigte Einführung von H20-Chips durch chinesische Kunden, angetrieben durch aufgestaute Nachfrage.

Strategischer Kurswechsel und Chinas Bedeutung

Die Aussicht auf erneute Verkäufe folgt auf die Ankündigung von Nvidia vom Dienstag, dass es Zusicherungen von der Trump-Administration bezüglich der Erteilung von Lizenzen für seine H20-Chips erhalten hatte, die auf der Hopper-Architektur der vorherigen Generation basieren. Diese Entwicklung markiert eine Abkehr von dem im April verhängten effektiven Verbot, das Nvidias chinesische Geschäftstätigkeit erheblich beeinträchtigt hatte. China stellt einen entscheidenden Markt für das Unternehmen dar und machte im Geschäftsjahr 2025 13 % des Umsatzes aus. Darüber hinaus schätzen einige Analysten, dass chinesische Unternehmen einen noch größeren Anteil – zwischen 25 % und 40 % – von Nvidias Endkunden ausmachen, teilweise aufgrund der Verbreitung von Chip-Schmuggel.

Folgen früherer Restriktionen und Nvidias Anpassung

Die vorherigen Beschränkungen wurden von der Trump-Administration inmitten eskalierender US-Bedenken hinsichtlich Chinas KI-Entwicklung und umfassenderer nationaler Sicherheitserwägungen erlassen. Diese Politik führte zu spürbaren finanziellen Rückschlägen für Nvidia. Das Unternehmen meldete im ersten Quartal einen Umsatzverlust von 2,5 Milliarden US-Dollar aus China und eine Abschreibung von 4,5 Milliarden US-Dollar auf Lagerbestände. Prognosen deuteten auf weitere 8 Milliarden US-Dollar an Umsatzverlusten im Land für das zweite Quartal hin. Als Reaktion auf die verschärften US-Exportkontrollen hat Nvidia proaktiv neue, energiesparsamere Chip-Varianten entwickelt und eingeführt, die speziell zur Einhaltung der sich entwickelnden Vorschriften für den chinesischen Markt konzipiert wurden.

Herausforderungen in der Lieferkette

Trotz der positiven Aussichten könnte das Ausmaß der Umsatzrückgewinnung von Nvidia in China durch die Realitäten der Lieferkette gemildert werden. Branchenbeobachter verweisen auf die Fertigungskapazität des Hauptauftragsfertigers TSMC als potenziellen Engpass. Die Fähigkeit, den erwarteten Anstieg der Nachfrage nach H20-Chips zu decken, wird maßgeblich von den Produktionskapazitäten von TSMC abhängen, die derzeit als angespannt beschrieben werden. Dieser Faktor führt ein Element der Unsicherheit hinsichtlich der vollständigen Realisierung der prognostizierten Umsatzziele ein.

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